Soli-Shirts für Geflüchtete in Athen

Uni-Sex Shirts in allen gängigen Größen, gegen 15 Euro Spende. Bitte achtet beim Abholen auf die allgemeinen Hygieneregeln. Mit der zweiten Auflage der "Asozial statt National"-Shirts wollen wir zwei Projekte in Athen unterstützen und hier kurz vorstellen.

  • Soli-Shirts für Geflüchtete in Athen
  • 2021-01-02T13:00:00+01:00
  • 2021-01-02T16:00:00+01:00
  • Uni-Sex Shirts in allen gängigen Größen, gegen 15 Euro Spende. Bitte achtet beim Abholen auf die allgemeinen Hygieneregeln. Mit der zweiten Auflage der "Asozial statt National"-Shirts wollen wir zwei Projekte in Athen unterstützen und hier kurz vorstellen.
Wann

02.01.2021 von 13:00 bis 16:00 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Centro Frankfurt, Alt-Rödelheim 6

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Ein Teil der Einnahmen geht an die selbstorganisierte Athener Nachbarschafts-Initiative "Viktoria Solidarity". Der Schwerpunkt der Arbeit des Kollektivs liegt auf dem Viktoria-Square, der seit 2015 traurige Berühmtheit erlangte und nun erneut zu einer zentralen Anlaufstelle für Geflüchtete in Athen wurde. Das Versagen des Asylsystems zwingt Geflüchtete immer wieder auf dem Viktoria-Square zu schlafen. So auch im Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns in Griechenland. Regelmäßig sind die Geflüchteten Polizei-Gewalt ausgesetzt, wenn der Platz gewaltvoll geräumt wird, um die Obdachlosen aus dem Stadtbild zu verdrängen. Auch alle Bänke rund um den Platz wurden bereits von den Behörden abgeschraubt, um das Nächtigen und den Aufenthalt zu verhindern.

Die Problematik ist komplex und vielfältig. Menschen ohne Papiere sind nicht Teil des Sozialsystems, Menschen die Asyl bekommen fallen aus den staatlichen Strukturen raus. Es ist zur Normalität geworden, dass Geflüchtete nach mehreren Monaten oder Jahren unter menschenunwürdigen Bedingungen in den Camps auf den griechischen Inseln, in der Obdachlosigkeit in Athen enden.

Die Initiative leistet Widerstand gegen diese Ungerechtigkeit und setzt sich für die Rechte aller Menschen im Viktoria-Viertel und darüber hinaus ein. Neben dem antifaschistischen Selbstschutz gegen Polizei und Faschos, sieht die Arbeit des Kollektivs vielschichtig aus: Demos, um politischen Druck aufzubauen, (Rechts-)Beratung, Kids-Aktivitäten und humanitäre Hilfe durch die Verteilung von Spenden von Lebensmitteln und Hygieneprodukten. Auch Repressionskosten, die durch die Kriminalisierung ihrer Arbeit entstanden sind, sollen durch die Einnahmen gedeckt werden.

Den anderen Teil geben wir an die Willkommensinseln des Graswurzelprojekts Infomobile. Im September 2011 eröffnetet das Infomobile in Athen die erste Solidaritätswohnung für obdachlose Geflüchtete. 2014 folgte die zweite und 2020 die dritte. Seitdem hat sich die Unterbringungssituation ebenso oft gewandelt, wie die gesamte Lage für Geflüchtete in Griechenland. Die Willkommensinseln sind solidarische Schutzräume, Orte die zugleich Ruhe und Schutz bieten, die ein Zuhause und ein Raum der Begegnung sind.

Hier ein kurzer Überblick über die Entstehung des Projektes:
2011: Die Willkommensinseln waren zuerst ein Zuhause für Folteropfer und Menschen mit psychischen Problemen, die jahrelang obdachlos waren.
2012/2013: Dann zogen ab Winter 2012/2013 nach massiven Polizeirazzien in ganz Griechenland, durch die hunderte Menschen oft monatelang in administrativer Haft landeten, freigelassen Schutzsuchende ein.
2014/2015: Nahm auch die Zahl obdachloser Frauen und Mütter sowie Familien zu. Die WGs wurden immer bunter, turbulenter und kinderreicher.
2016/2017/2018: Mit der Schließung des Balkankorridors, dem berüchtigten EU-Türkei Deal wurden über Nacht fünf Hotspots und andere Flüchtlingslager mit unmenschlichen Bedingungen geschaffen. Es entstand ein Bedarf für echte Willkommensräume.
2019/2020: Das Migrationsministerium beschließt den Rauswurf anerkannter Geflüchteter aus Wohnungen/ Camps. Heute wohnen bei uns weiter Menschen, die keinen Zugang zu staatlicher Hilfe haben, aber dringend ein Zuhause brauchen. Frauen, Mütter und Familien mit Flüchtlingsstatus, sowie Neuangekommene obdachlose Familien mit Kindern die Asyl beantragen wollen; Menschen die aus anderen EU-Ländern abgeschoben wurden.

Während die dramatischen Bilder der EU-Hotspots auf den Ägäisinseln täglich die Presse erreichen, sieht auch die Lage auf dem Festland schlimm aus. Die dutzenden Übergangslager, die vor fast drei Jahren zur Krisenbewältigung errichtet wurden, sind weiterhin eine integrationsfeindliche Notlösung. Proteste gegen die menschenunwürdigen Lebensbedingungen in den Lagern flammen immer wieder auf.
OPEN HOUSES! CLOSE CAMPS!