*fälllt aus* Nur keine Angst!

Zivile Unerschrockenheit in Zeiten von Hass und Hetze. Römerberggespräche

Wann

21.03.2020 von 10:00 bis 18:00 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Schauspiel, Willy-Brandt-Platz

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Hassreden, Todesandrohungen bis hin zum tatsächlichen Mord – wer sich hierzulande öffentlich äußert, künstlerisch betätigt oder politisch engagiert, kann sich offenbar nicht mehr sicher fühlen. Hetze und Gewalt scheint für einen Teil unserer Gesellschaft ein legitimes Mittel, fundamentalen Widerspruch und politische Gegnerschaft auszudrücken.

Die Täter sind vermutlich eine Minderheit, aber sie sind sehr sichtbar, und sie erzeugen eine um sich greifende Angst. Beschädigt werden damit nicht nur Individuen, sondern die Gemeinschaft. Sie erfährt Hass als normale Haltung, und Gewaltandrohung wird zur Lappalie. Vertrauen als Grundlage einer konstruktiven öffentlichen Diskussion geht verloren. Vermag eine zu allem entschlossene Minderheit die Mehrheit nachhaltig einzuschüchtern?

Das Risiko für eine demokratische Kultur ist dabei erheblich, gerade weil das Aushandeln politischer Interessen ein ebenso wichtiger wie empfindlicher Prozess ist.

Die Römerberggespräche fragen zu Beginn der neuen Zwanzigerjahre, wie sich Gesellschaften gegen solche Einschüchterungsversuche wehren können? Wie ist Zivilität der Mitte durchzuhalten, wo jederzeit extremistische Tabubrüche drohen und manche politische Gewaltrhetorik national wie international in die Tat kippt?

10.00 Uhr | Begrüßung
Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft
10.15 Uhr | Klaus Günther:
„Wandle nur wehrlos fort durchs Leben, und fürchte nichts!“ – Angst und Vertrauen im demokratischen Rechtsstaat
11.00 Uhr | Ruth Wodak:
Zurück zu ’1984‘? – Umgang mit neuen/alten Verschwörungstheorien
12.00 Uhr | Matthias C. Kettemann:
Regeln für 2,7 Milliarden – Wie private Kommunikationsordnungen die Demokratie herausfordern
12.30 Uhr | Hasnain Kazim:
Worte, Hass und seine Folgen – Vom Umgang mit Pöblern und Populisten
13.15 Uhr | Mittagspause
14.00 Uhr | Jan-Werner Müller:
Furcht und Freiheit – Über Identitätspolitik heute
15.00 Uhr | Diskussion
mit Amelie Deuflhard, Burkhard C. Kosminski und Steffen Mensching:
Wir sind DIE VIELEN – Kulturinstitutionen und ihr Umgang mit antidemokratischen Strömungen
1 6.00 Uhr | Kübra Gümüsay:
Zweifeln, Zögern & Zukunft – Wie freies Sprechen möglich wird
1 7.00 Uhr | Carsten Brosda:
Die Kunst der Demokratie – Die Bedeutung der Kultur für eine offene Gesellschaft
18.00 Uhr | Ende

Moderation: Hadija Haruna-Oelker und Alf Mentzer

Eintritt frei