Gemeinsam laut: Nein zu Gewalt an Frauen* und Mädchen*

Für den 25. November 2021, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*, rufen wir, ein Bündnis von mehr als 40 Frankfurter Organisationen, Institutionen und Parteien, organisiert vom Bündnis Frankfurt für Frauen*rechte, Frauendezernat und Frauenreferat zur Beteiligung an einer DEMONSTRATION auf.

  • Gemeinsam laut: Nein zu Gewalt an Frauen* und Mädchen*
  • 2021-11-25T17:00:00+01:00
  • 2021-11-25T23:59:59+01:00
  • Für den 25. November 2021, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*, rufen wir, ein Bündnis von mehr als 40 Frankfurter Organisationen, Institutionen und Parteien, organisiert vom Bündnis Frankfurt für Frauen*rechte, Frauendezernat und Frauenreferat zur Beteiligung an einer DEMONSTRATION auf.
Wann

25.11.2021 ab 17:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Willy-Brandt-Platz

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Wir sind laut. Wir wehren uns gegen Gewalt gegen Frauen* und Mädchen*. Sie ist menschenrechtsverletzender Alltag in unserer Stadt wie überall auf der Welt. Jeder einzelne Fall beschädigt die körperliche und seelische Gesundheit der betroffenen Frauen* und Mädchen*.

  • 1588 Betroffene häuslicher Gewalt davon 1.264 weiblich,
  • 620 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (u.a. Vergewaltigung) davon 550 Frauen und Mädchen,
  • fünf registrierte Femizide, darunter drei versuchte Delikte

weist die Frankfurter Kriminalstatistik 2020 aus, bei einer sehr hohen Dunkelziffer. In Frankfurt werden gutverdienende Frauen* genauso geschlagen und belästigt wie drogenkonsumierende Frauen*, die auf der Straße leben, queere Frauen*, trans Frauen, Women of Colour, schwarze Frauen*und weiße Frauen, oder kurz gefasst, die Frau nebenan, unabhängig von deren beruflicher Position und sozialem Status.

Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* ist strukturelle Gewalt, Gewalt, die gesellschaftlichen Bedingungen geschuldet ist. Sie ist Ausdruck der strukturellen Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen und den daraus resultierenden Rollenerwartungen. Ziel der Gewalt ist es Kontrolle und Macht zu behalten oder zu gewinnen.

Reaktionäre Ideologien und autoritäre Regime befeuern in vielen Ländern verbale bis hin zu körperlicher Gewalt gegen Aktivist*innen und politische Repräsentant*innen, die für Frauen*rechte, demokratische Rechte, die Rechte von Geflüchteten, die Rettung der Umwelt eintreten und in Gewerkschaften usw. aktiv sind. Dagegen gibt es Widerstand und Solidarität. "Frauen* und Mädchen* auf der ganzen Welt stehen heute trotz Gefahr für Freiheit und Leben auf, um gegen diese Gewalt, Bevormundung und Diskriminierung zu demonstrieren.

Mit einer Demonstration durch die Stadt wollen wir uns sichtbar und laut solidarisieren und für die Durchsetzung der fundamentalen Rechte von Frauen* und Mädchen* eintreten. Für ein Leben in Freiheit ohne Gewalt! Schluss mit Wegsehen, Verschweigen, mit Verharmlosen: Gewalt ist Gewalt, Mord ist Mord und kein Beziehungs- oder Familiendrama.

Unsere Demonstration der internationalen und intersektionalen Solidarität startet an den Städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz. Wir erinnern an den Kampf der unfassbar mutigen Frauen*, die brutale Gewalt erfahren, weil sie sich totalitären Systemen und der Beschneidung ihrer Rechte entgegenstellen. Wir machen darauf aufmerksam, dass alle Frauen* von Gewalt betroffen sind, Frauen* in den Bürotürmen und drogenkonsumierende Frauen* in ihrer besonders prekären Lebenssituation auf der Straße. Die Situation der afghanischen Frauen* und Mädchen* zerreißt uns das Herz. Deswegen werden wir für sie und die Kämpferinnen in der Türkei, dem Land, das sich von der Istanbul-Konvention verabschiedet hat, stellvertretend für viele mutige Frauen* in anderen Ländern der Welt laut die Stimme erheben. Wir protestieren, gegen die menschenverachtende Gewalt, der queere Frauen* und trans Frauen auf offener Straße in unserer vermeintlich so toleranten und friedlichen Stadt ausgesetzt waren und sind. Unsere Demonstration endet an der in orange, der Farbe der Gewaltfreiheit, angestrahlten Alten Oper mit einer gemeinsamen Aktion.

Geschlechtsspezifische Gewalt in jeder Form ist eine globale Menschenrechtsverletzung mit verheerenden, langwirkenden gesundheitlichen Folgen und Todesgefahr für die Hälfte der Menschheit. Die Istanbul-Konvention (IK), die Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt, verpflichtet alle unterzeichnenden Staaten zu einer bedarfsdeckenden, wohnortnahen, allgemein zugänglichen und angemessenen Infrastruktur, um Gewaltschutz und Unterstützung zu garantieren.

Aktuell hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Einstimmigkeit im Europarat für eine Ratifizierung nicht erforderlich ist. Wegducken geht nicht mehr. Die EU kann Gewaltschutz zu einer Priorität in Europa machen. Deutschland muss sich jetzt für den Beitritt der EU zum wichtigsten Gewaltschutz-Übereinkommen Europas einsetzen. Wir fordern weiter die Umsetzung aller in der Istanbul-Konvention beschriebenen Maßnahmen für alle Frauen* und Mädchen* unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus und ihrer Nationalität. Der § 59 der IK ist vorbehaltlos umzusetzen.

Mit unserer Demonstration verleihen wir unseren Forderungen sichtbar und hörbar Nachdruck und zeigen Solidarität mit den Betroffenen - unter Beachtung aller Regelungen und Auflagen des Infektionsschutzes.
Wir setzen uns ein für eine Gesellschaft, in der Frauen* frei von Gewalt und Diskriminierung gleichberechtigt und respektiert leben können!
Wir fühlen uns verbunden mit den Frauen* und Mädchen*, die auf der ganzen Welt gegen Gewalt aufstehen und schauen aktuell mit Hoffnung und Respekt auf deren mutigen Kampf.

GEMEINSAM GEGEN GEWALT AN FRAUEN* und MÄDCHEN* wird unterstützt von
Amnesty Bezirksgruppe Frankfurt, ASF, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Frankfurt, BrokenRainbow e.V., Bündnis 90/Die GRÜNEN Frankfurt am Main, Bundesverband der Mütterzentrum e.V., Care Revolution e.V., Caritasverband Frankfurt e.V., DaMigra e.V., Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Frankfurt, DGB-Frauen Frankfurt, Die GRÜNEN im Römer, DIE LINKE. im Römer, Die LINKE. Kreisverband Frankfurt, EVA Evangelisches Zentrum für Frauen Frankfurt, Feministische Partei DIE FRAUEN, FeM Mädchen*haus Frankfurt, FIM-Flüchtlingsrat Hessen, FIM Frauenrecht ist Menschenrecht e.V., Frankfurt für Frauenrechte, Frauen helfen Frauen Frankfurt e.V., Frauen in Bewegung - Kampfkunst und Bewegung e.V., Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt, Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main, Frauenverband Courage e.V., gffb gGmbH, Grüne Jugend Frankfurt, INFRAU e.V., Junularo Frankfurt e.V., Kinothek Asta Nielsen, LIBS, Lesben Informations- und Beratungsstelle e.V., Migrantinnenverein Frankfurt e.V., Orada! e.V. Internationales Theater, Ortsfrauenausschuss IG Metall Frankfurt, Parität Hessen, pro familia Frankfurt e.V., pro familia Hessen, saloonY e.V., Sisters Rhein-Main e.V., Soroptimist International Club Frankfurt am Main, Sozialdienst kath. Frauen e.V. Frankfurt, SPD Frankfurt, Türkisches Volkshaus Frankfurt e.V., VAMV, Verband alleinerziehender Mütter und Väter, WIZO-Gruppe Frankfurt, ZAN, Hilfsorganisation zur Förderung der Rechte afghanischer Frauen e.V., ZONTA Club Frankfurt am Main, ZONTA Club Frankfurt II Rhein – Main, #NoFragida