Gedenklesung anlässlich der Bücherverbrennung in Frankfurt

Am 10. Mai 1933 passierte es mitten in Frankfurt: Von den Nazis fanatisierte Studenten und Lehrende der Frankfurter Universität, darunter Mitglieder studentischer Verbindungen, packten einen Leiterwagen voll mit Büchern, deren Autoren vom faschistischen Regime als „zersetzend“ angesehen wurden und verbrannten sie auf dem Frankfurter Römerberg unter dem hysterischen Gegröle ihrer Gesinnungsgenossen.

Schon Heinrich Heine hatte in großer Hellsichtigkeit formuliert: „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen!“

Und so ist es gekommen: Menschen wurden diskriminiert, vertrieben, ermordet. Die Terrorherrschaft der Nazis endete in einem verheerenden Krieg, der Millionen Opfer forderte. Heute gibt es zunehmend Organisationen und Parteien, wie die AfD, die wieder rechtsextremistisches und faschistisches Gedankengut propagieren, wieder Menschen nach ihrer Nationalität, ihrer Herkunft, ihrem Aussehen, ihrer Religion diskriminieren und das Elend von Flüchtlingen in ihrem Sinne instrumentalisieren.

Und es gibt zu viele Menschen, die aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, die bereit sind, solche Haltungen zu teilen und zu bagatellisieren.
Zeit also, daran zu erinnern, wohin das führt.