Film: Eine einsame Stadt

Immer mehr Menschen, gerade in den Großstädten, teilen das Gefühl der Einsamkeit, über das man jedoch nicht gern spricht. Durch Digitalisierung und Individualisierung schwinden Verbindlichkeit und Loyalität, enge Freundschaften und langjährige Partnerschaften werden seltener. Der Film spürt diesem Gefühl hinterher.

  • Film: Eine einsame Stadt
  • 2022-08-02T19:30:00+02:00
  • 2022-08-02T23:59:59+02:00
  • Immer mehr Menschen, gerade in den Großstädten, teilen das Gefühl der Einsamkeit, über das man jedoch nicht gern spricht. Durch Digitalisierung und Individualisierung schwinden Verbindlichkeit und Loyalität, enge Freundschaften und langjährige Partnerschaften werden seltener. Der Film spürt diesem Gefühl hinterher.
Wann

02.08.2022 ab 19:30 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Naxoshalle, Waldschmidtstr. 19 HH

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Der Film „EINE EINSAME STADT", der vor der Corona Krise entstanden ist, hat damit eine neue Aktualität gewonnen, die man sich während der Dreharbeiten nie hätte ausmalen können. Wie geht es Menschen, die in Berlin leben und nicht mit dem Tempo, der Anonymität und der Dynamik der Großstadt klar kommen? Was passiert, wenn der Radius des eigenen Lebens kleiner wird, oder wenn man als junger Mensch keinen Anschluss findet, weil einen die Größe der Stadt mit der sozialen Organisation überfordert?

„EINE EINSAME STADT" portraitiert ein Gefühl, das vor keiner Generation, keiner Gesellschaftsgruppe und keiner Berufssparte Halt macht. Ein Gefühl, das symptomatisch zu sein scheint in einer Zeit, in der mehr und mehr Begegnungen digital stattfinden, in der lange, verbindliche Partnerschaften immer seltener werden, in der man sich nicht mehr heimisch fühlen kann in einer großen Familie, oder einfach nur, weil man sich durch Arbeitsbelastung oder Eigensinn nicht gekümmert hat um seine sozialen Beziehungen.

Der Film begleitet sieben Menschen, die zwischen 19 und 85 Jahren alt sind und die mit ihren Einsamkeiten auf ihre ganz persönliche Weise sehr unterschiedlich umgehen. Ob es die Gruppe alteingesessener Eckkneipengänger ist, die an der Bar dem Alleinsein entflieht und auch mal die Urne des Liebsten mitbringt, der Gewichtheber in Rente, der sich freuen würden, mal wieder gestreichelt zu werden, der 85jährige Junggeselle, für den Frauen wie Landschaften sind, der aber nie heiraten wollte, die Alleinerziehende, die sich verloren fühlt, wenn sie Nacht für Nacht aufsteht, um ihr Kind in den Schlaf zu wiegen oder die 19jährige Studentin, die sich fragt, wie sie in Berlin überleben soll, wenn sie ein Partymuffel ist. 

(Dokumentarfilm von Nicola Graef. D 2020, 90 Min.)

Zum anschließenden Filmgespräch erwarten wir die Regisseurin Nicola Graef sowie Beate Zwermann, Frankfurter Initiative gegen Einsamkeit – für eine solidarische Gesellschaft. Die Moderation hat Christina Budde, naxos.Kino.