Abschluss „Mapping Memories: Judengasse Extended“

Finissage des Festivals mit drei Veranstaltungen im Freien an der Staufenmauer

Wann

30.04.2023 ab 14:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

An der Staufenmauer

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14 Uhr:

Noch immer unter dem Pflaster –
die Frankfurter Judengasse
Die ehemalige Judengasse befand sich in weiten Teilen dort, wo heute die Kurt-Schumacher-Straße und die Sackgasse An der Staufenmauer verlaufen. Die erhaltenen Teile der mittelalterlichen Stadtmauer entsprachen den Grenzen des frühneuzeitlichen Ghettos.
Ein Großteil seiner Spuren befindet sich jedoch unter den Häusern und jenseits öffentlich zugänglichen Stadtraums. Auf dem Grundriss der 1938 zerstörten Hauptsynagoge etwa wurde das Bürogebäude errichtet, in dem heute Teile des Stadtplanungsamts zu finden sind; unter einem der privaten Häuser, die im selben Zeitraum gebaut wurden, befindet sich ein vollständig erhaltenes barockes Kellergewölbe aus einem der nördlichen Häuser der Judengasse.
Dauert das Verdrängen jüdischer Geschichte aus der Öffentlichkeit an? Wie können die materiellen Spuren sichtbar gemacht werden? Wie an die jüdische Kultur vor Ort erinnert werden?

16 Uhr:

Steinerne Zeugnisse von Pracht und Gewalt –
jüdische Vergangenheit im Stadtraum
Jüdinnen und Juden lebten bereits auf dem Territorium des heutigen Deutschland, als dieses noch Teil des Römischen Reichs war. Im Mittelalter entwickelte sich in den jüdischen Gemeinden am Rhein gar eine gelehrte Hochkultur, die bis heute als Ursprung des aschkenasischen Judentums gilt.
Im ausgehenden Mittelalter wurden Jüdinnen und Juden in allen deutschen Kleinstaaten gewaltsam verfolgt, vertrieben oder in Pogromen ermordet, oft durften sie sich nicht wieder ansiedeln.
Bis heute sind vielerorts steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit im Stadtraum erhalten geblieben, die zweckentfremdet weitergenutzt wurden. Gelegentlich befinden sie sich auch unter dem Pflaster der heutigen Stadt.
Wie können diese Zeugnisse sichtbar gemacht werden? Welche Auseinandersetzungen gehen damit einher?  Welche Schätze wurden in den letzten Jahren in Regensburg, Köln und Erfurt geborgen?

18 Uhr:

Song of Songs
In dem Solo-Konzert Song of Songs versammelt der Komponist und Performer Elischa Kaminer neue und alte Dämonen, Ge-Schichten und ein Buch der Lieder an dem Ort der ehemaligen Frankfurter Judengasse.
Ausgehend von autobiographischen, fabulierten und liturgischen ‘Megillot’ (Schriftrollen/Festrollen) und den erotischen Texten der Megillah, Shir HaSirim (Salomons
Hohelied) webt Kaminer in Song of Songs ein musikalisches Archiv aus queer-pop, improvisierten und jiddischen Musiken in Form von Neu-Kompositionen und Arrangements für Stimme, Elektronik und Synthesizers.

Die Finissage findet in der Straße An der Staufenmauer statt. Bei Regen oder schlechtem Wetter schauen Sie bitte auf unserer Website nach dem alternativen Ort.
https://www.juedischesmuseum.de/mapping-memories-judengasse/