Zuflucht vor extremen Temperaturen: Frankfurt muss Klimaschutzräume schaffen

Angesichts der heißen Sommermonate und der Anfälligkeit vieler Frankfurter*innen gegenüber der Hitze stellt DIE LINKE. im Römer einen Antrag, der die Schaffung von Klimaschutzräumen fordert.

Dazu Daniela Mehler-Würzbach, klimapolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Nennen wir es beim Namen: Hitze tötet. Frankfurt gehört dauerhaft zu den zehn heißesten Orten Deutschlands. Besonders Ältere, chronisch Kranke, Kinder und Menschen, die aus sozioökonomischen Gründen kein Zugang zu klimatisierten Räumen haben, sind der Hitze oft schutzlos ausgesetzt.“

Die Stadt unternehme bereits richtige Schritte, indem sie aufkläre, Trinkbrunnen errichte und sich der durch Hitze ausgehenden Gefahr bewusst sei. Auch gäbe es eine Karte mit so genannten „kühlen Orten“ – die aber oft nur Trinkbrunnen oder z.B. Einkaufzentren Museen oder Kinos mit teurem Eintritt verzeichnen. Im Gallus, dort wohnen immerhin 44.000 Menschen, werde einzig das Skyline Plaza als so genannter kühler Ort genannt; in weiten Teilen der Stadt gibt es keine ausgewiesenen „kühlen Ort“ in der Nähe.

Mehler-Würzbach: „Der Schutz der Frankfurter*innen vor extremen Temperaturen ist eine kollektive und öffentliche Aufgabe. Die bisherigen Schritte hin zu einer hitzeresilienten Stadt sind zu klein, besonders, wenn man ansieht, was andere Städte jetzt schon leisten. In Barcelona kann schon jetzt jede*r in kurzer Entfernung ein ‚refugi climàtic‘, einen Klimaschutzraum, erreichen. Ein Klimaschutzraum ist ein ausgewiesener Ort, in dem Schutz vor übermäßiger Hitze im Sommer oder auch großer Kälte im Winter gesucht werden kann. Ein Ort ohne Konsumzwang, der über Zugang zu kostenlosem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen verfügt.“

Mehler-Würzbach abschließend: „Die Stadt Frankfurt muss jetzt beginnen ein Netz von öffentlichen Orten zu schaffen, die Zuflucht bieten vor extremen Temperaturen. Bis Anfang 2024 sollten in jedem Stadtteil mindestens zwei Klimaschutzräume eingerichtet und ausgewiesen sein. Perspektivisch sollte jede*r Frankfurter*in innerhalb von zehn Minuten einen Klimaschutzraum erreichen können.“

Pressemitteilung 10.7.2023