Welt Roma Tag am 8. April

Welt Roma Tag am 8. April

Am 8.4. wird, anlässlich des ersten Welt-Roma-Kongresses 1971 in London, an die kontinuierliche Ausgrenzung und Diskriminierung, an Deportation und Vernichtung im Nationalsozialismus, dem eine halbe Million Roma und Sinti zum Opfer fielen, erinnert.

Gleichzeitig ist der 8. April ein Tag, an dem Rom:nia und Sint:izza auf das ungebrochene Engagement der Minderheit für Menschenrechte hinweisen. Einzelne Initiativen begannen bereits in den 50iger Jahren, sich für Gleichberechtigung und Entschädigung der Überlebenden von Verfolgung und KZ-Haft zu engagieren. Zahlreiche Organisationen, die Roma MigrantInnen und Flüchtlinge vertreten, der Zentralrat und die Landesverbände der deutschen Sinti und Roma setzten sich gegen Rassismus und Diskriminierung ein. Die Arbeit verschiedener Initiativen bundesweit, die Melde- und Informationsstellen Antiziganismus, der Roma Kongress Mitte Mai dieses Jahres in Berlin dokumentieren die unterschiedlichsten Aktivitäten, benennen politische Verantwortung und fordern nachdrücklich Veränderungen, Akzeptanz und Respekt ein.

Roma und Sinti sind umfangreichen Repressionen ausgesetzt. Ausgrenzungen bei der Wohnungssuche, auf der Arbeit, bei der Job-Suche, in der Gesundheitsversorgung, Benachteiligungen im Bildungssystem oder rassistische Übergriffe durch die Polizei gehören zum Erfahrungsschatz der Minderheit. Immer noch dominiert das verachtende oder romantisierende Bild in der gesellschaftlichen Betrachtung und führt letztlich zu Ignoranz gegenüber den Betroffenen, zu Chancenlosigkeit, mangelnder Perspektive, Verarmung oder Gewalterfahrung. Die aktuelle Information, dass mehr als 400 Landespolizeibeamte rechtsextremistische Einstellungen haben, die Wahlerfolge der AfD und die Zunahme von antisemitischen Gewaltakten beschreiben eine insbesondere für Minderheiten relevante Bedrohung.

Der Welt Roma Tag ist ein Erinnerungszeichen, sich der jahrhundertealten Diskriminierung gegenüber Roma und Sinti zu widersetzen, gegen ausgrenzende Bürokratie und gesellschaftliche Hetze vorzugehen, populistischen und antisemitischen Argumentationsmustern entgegenzutreten. Rassismus gegenüber Roma und Sinti ist ein Problem der Mehrheitsgesellschaft, nicht der betroffenen Minderheit.

Der Welt Roma Tag ruft dazu auf, Rom:nia und Sint:izza zu unterstützen!

Pressemitteilung 5.4.2024