Vor 90 Jahren: Der Reichstag brennt

Am Abend des 27. Februar 1933 brannte das Gebäude des Deutschen Reichstags in Berlin. Adolf Hitler und andere Naziführer trafen sofort an der Brandstelle ein. Sie beschuldigten die Kommunisten, den Brand gelegt zu haben.

Hitler bezeichnete den Brand als ein »von Gott gegebenes Zeichen«, um die Kommunisten »mit eiserner Faust zu vernichten«. Die Nazis eröffneten einen Terrorfeldzug größten Ausmaßes und verhafteten noch in der Brandnacht rund 12.000 Mitglieder der KPD und der SPD, ferner parteilose Demokraten. Antifaschistische Betätigung wurde mit der Todesstrafe bedroht. Unter den Verhafteten befanden sich auch Eltern und Großeltern der Gruppe »Kinder des Widerstandes«.

Diese Gruppe erinnert an die Provokation vor 90 Jahren, um vor Wiederholungen eines Aufstiegs von Faschisten zu warnen, erneut die Lehren aus jener Zeit zu ziehen und nie die Mahnung des Widerstandes zu vergessen, die Peter Gingold, Widerstandskämpfer und unermüdlicher Mahner, uns hinterließ:

»1933 wäre verhindert worden, wenn alle Gegner der Nazis ihren Streit untereinander zurückgestellt und gemeinsam gehandelt hätten. Dass dieses gemeinsame Handeln nicht zustande kam, dafür gab es für die Hitlergegner in der Generation meiner Eltern nur eine einzige Entschuldigung: Sie hatten keine Erfahrung, was Faschismus bedeutet, wenn er einmal an der Macht ist. Aber heute haben wir alle diese Erfahrung, heute muss jeder wissen, was Faschismus bedeutet. Für alle zukünftigen Generationen gibt es keine Entschuldigung mehr, wenn sie den Faschismus nicht verhindern!«
Eine Erklärung der »Vereinigung der Kinder des Widerstands«
Mehr: https://kinder-des-widerstands.de/

Mehr zum Reichstagsbrand: auf Wikipedia (KLICK)
und bei der VVN-BdA (KLICK)

Junge Welt Mythos Alleintäter, Ausgabe vom 27.02.2023, Seite 12 f.

Literatur: 
Bahar, Alexander / Kugel, Wilfried: Der Reichstagsbrand – Geschichte einer Provokation, Neue Kleine Bibliothek 182, 360 Seiten, Papyrossa-Verlag, Köln, ISBN 978-3-89438-495-1
und das  historisch einmalige Dokument: BRAUNBUCH – über Reichstagsbrand und Hitlerterror, Universum-Bücherei, Basel, 1933, Faksimile-Nachdruck: Röderberg-Verlag, Frankfurt, 1973 und 1978, herausgegeben vom Präsidium der VVN-BdA, leider nur noch antiquarisch erhältlich, zum Beispiel bei Che & Chandler (KLICK)
und schließlich: Georgi Dimitroff: Reichstagsbrandprozeß, Dokumente, Briefe und Aufzeichnungen, Verlag Neuer Weg, Berlin, 1946, antiquarisch erhältlich z.B. über ZVAB (KLICK)

Mehr auf: https://frankfurtmain.vvn-bda.de/

Pressemitteilung 28.2.2023