Stopp dem völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei auf die zivile Infrastruktur in Nord- und Ostsyrien
Seit dem 4. Oktober 2023 bombardiert das NATO-Mitglied Türkei gezielt die kritische, lebenswichtige zivile Infrastruktur und zerstörte dabei mehr als 500 zivile Ziele in der Region. Dutzende Menschen wurden dabei getötet oder verletzt.
Zerstört wurden folgende medizinische Einrichtungen:
Dêrik: vollständige Zerstörung eines Krankenhauses am 5. Oktober 2023.
Qamishlo: vollständige Zerstörung der einzigen Anlage zur Herstellung von medizinischem Sauerstoff und des Dialysezentrums am 25. Dezember 2023.
Kobanê: vollständige Zerstörung eines Krankenhauses und der mit deutschen Spendengeldern aufgebauten Diabetesambulanz am 26. Dezember 2023.
Das alles trifft eine Region, die vor 11 Monaten durch das große Erdbeben teilweise zerstört wurde. Die Menschen in Nord- und Ostsyrien können kaum überleben. Die ständigen Drohnen-Angriffe sollen die Bevölkerung zermürben und traumatisieren. Wir befürchten in den nächsten Monaten eine weitere Zunahme von Geflüchteten nach Europa.
Die Zerstörung ziviler Infrastruktur ist nicht durch das Recht zur Selbstverteidigung nach Artikel 51 der UNO-Charta gedeckt, auf die sich die Erdogan-Regierung beruft. Der Verband kurdischer Ärzte in Deutschland e.V. verurteilt diese bewussten Angriffe der türkischen Regierung auf die zivile Infrastruktur als Kriegsverbrechen.
Wir erwarten von unserer Außenministerin Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), dass sie den türkischen Botschafter ins Außenministerium nach Berlin einbestellt, eine entsprechende Note überreicht und sich energisch für ein Ende dieser völkerrechtswidrigen Angriffe auf die zivile Infrastruktur in Nord- und Ostsyrien einsetzt. Des Weiteren fordern wir von der Bundesregierung Gelder für den Wiederaufbau der Krankenhäuser und der kritischen zivilen Infrastruktur in der Region Nord- und Ostsyrien zur Verfügung zu stellen.
Wir unterstützen den Wiederaufbau der Diabetesambulanz in Kobanê und bitten um Spenden.
Spendenkonto: Deutsche Apotheker- und Ärztebank, IBAN: DE39 3006 0601 0008 7790 23
Pressemitteilung 10.1.2024