Mit Mahagonny gegen 25 Jahre deutsche Einheit

„25 Jahre deutsche Einheit“. Drei Tage lang, vom 2. – 4. Oktober, Spiel und Unterhaltung in der gesamten Innenstadt, damit das Volk zusammen mit seinen Unterdrückern die Annexion der DDR bejubelt. Und was hat uns die Annexion der DDR gebracht? Massenhaft Niedrigstlöhne, Leiharbeit, Werkverträge, Hartz IV und Abbau von Sozial- und Gesundheitsleistungen auf der einen, explodierende Profite der Banken und Konzerne auf der anderen Seite. Ein Staatsapparat aus verbotener Geheimpolizei und verbotener Bundespolizei, aus Verfassungsschutz und in aller Welt Krieg führenden Bundeswehr ist aufgebaut worden gegen das Volk. Deutschland unterwirft sich Europa, errichtet mit permanenten Manövern und dem Aufbau von Militärstützpunkten eine Ostfront gegen Russland und gerät sich dabei tagtäglich mit den USA und mit seinen europäischen Konkurrenten in die Haare. Den Jubelfeiern müssen wir entgegentreten.

Und wir haben einen Vorschlag:
Während die Regierung des Großkapitals, Frau Merkel und ihr Kabinett, mit der hessischen Landesregierung und anderen Handlangern am 3. Oktober zwischen 12 und 13.15 Uhr ihren „Festakt“ in der Alten Oper begeht, demonstrieren draußen Ihresgleichen, ebenfalls festlich gekleidet, die guten Bürger:
„Für den Kampf aller gegen alle“, „Für den Fortbestand des goldenen Zeitalters“, „Für die Freiheit der reichen Leute“, „Für das Eigentum“, „Für den chaotischen Zustand unserer Städte“.
Diese und andere Losungen tragen sie mit sich. Und beim Hin- und Herziehen singen sie ungewöhnliche Lieder zu einer ungewöhnlichen Musik.

Text und Musik für diesen Aufzug stammen aus dem Finale der Oper von Bertolt Brecht und Kurt Weill „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ (geschrieben Ende der 20er Jahre soll Brecht damit die Stadt München vor dem Faschismus gemeint haben). Wir Kriegsgegner stellen die demonstrierenden Bürger dar. Die Musik spielen wir als Tonkonserve ab und singen dazu mit – je schräger, desto besser. Und wenn es uns gefällt, können wir nach dem Festakt noch weiter durch die Stadt ziehen und dem „Bürgerfest“ die nötige Würze verleihen.

Wir laden euch herzlich ein mitzumachen!
Am Samstag, den 26. September, 15 bis 17 Uhr, treffen wir uns im Hof des Frankfurter Gewerkschaftshauses zu einer Generalprobe (bei Regen unter der Friedensbrücke).
Die Tafeln bereiten wir vor. Kleidung entsprechend euren Möglichkeiten bringt bitte mit. Ebenfalls brauchen wir MP3-Player und möglichst viele lautstarke kleine Lautsprecher.

Falls ihr Fragen habt, Anmerkungen oder weitere Ideen, meldet euch telefonisch unter 069-837447 oder per E-Mail: EboEnss@gmx.net

für die bisherigen Unterstützer:
Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, Frankfurt; Freie Deutsche Jugend, Frankfurt; Arbeitskreis
gegen Revanchismus und Kriegstreiberei, Frankfurt