Gekürzter Nahverkehr – falsches Signal für die Verkehrswende

Ab Januar bis voraussichtlich zu den Sommerferien 2024 werden Busse und Bahnen in Frankfurt noch weniger fahren.

Daniela Mehler-Würzbach, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Das Nahverkehrsangebot in Frankfurt wird reduziert. In den Worten von traffiq, VGF und des Dezernenten: ‚stabilisiert‛. Weil es zu wenig Personal und zu viele spontane Ausfälle gibt, wird das Angebot gekürzt. Aus Beschäftigtensicht ist diese Maßnahme wichtig und verständlich, um aus Druck und Überlast rauszukommen, hinsichtlich der Planbarkeit ist es für die Kund*innen zwar sicher ‚ehrlicher‛, aber für diejenigen, die tagtäglich auf die Öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist das vor allem: Mist. Und noch dazu ein falsches Signal für die Verkehrswende."

Dabei seien die Probleme weder neu noch kämen sie überraschend. Die Fluktuation bei den Fahrer*innen und der Personalmangel seien Dauerzustand. Ein Sprecher der VGF erklärte vor einigen Wochen, dass aus finanziellen Gründen das Personal nicht „längerfristig großzügig" aufgestockt werden könne. Mehler-Würzbach dazu:

„Die Personaldeckung ist seit Jahren schwierig und auf Kante genäht. Deswegen braucht es vor allem dringend mehr Geld im System und bessere Arbeitsbedingungen, sonst werden absehbar noch mehr Beschäftigte den Fahrdienst verlassen. Und das ist untragbar angesichts der notwendigen Verkehrswende! Ohne eine ehrliche Debatte um Arbeitsbedingungen und die Zukunft der Nahverkehrsfinanzierung wird es nicht gehen."

DIE LINKE. im Römer steht an der Seite der Beschäftigten im ÖPNV und unterstützt die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen: mit angemessenen Löhnen, fairen Arbeitszeiten und einer guten Arbeitsumgebung. Nur durch die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeitnehmer*innen im ÖPNV kann eine nachhaltige und effiziente Mobilität für die Zukunft gewährleistet werden.

Deshalb unterstützt DIE LINKE. im Römer die Kampagne #wirfahrenzusammen initiiert von ver.di und FFF. Im Frühjahr werden bundesweit Beschäftigte im Nahverkehr über ihre Arbeitsbedingungen verhandeln, und um das zu unterstützen, haben sich Fahrgäste, Klimabewegung, ÖPNV-Beschäftigte und Gewerkschafter*innen zusammengetan: Solidarität mit den Beschäftigten – Verkehrswende jetzt! Die Beschäftigte im ÖPNV haben dieser Tage ihre Forderungen für die Tarifrunde 2024 an die Arbeitgeberseite übergeben.

Weiterführende Informationen:
https://www.wir-fahren-zusammen.de/
https://frankfurt-am-main.verdi.de/themen/nachrichten/++co++5c01fcce-9385-11ee-bb75-e38cab89f70e

Pressemitteilung 7.12.2023