Fridays for Future zum Lützerath-Urteil

erstellt von Fridays For Future — zuletzt geändert 2022-03-28T20:02:58+01:00
Im Rechtsstreit um das Dorf Lützerath an der Abbruchkante des Tagebau Garzweilers hat am heutigen Tag, dem 28.03.2022, das Oberverwaltungsgericht Münster die vorzeitige Inbesitznahme des Grundstücks von Eckardt Heukamp durch RWE als rechtskräftig erklärt.

Gemeinsam mit anderen Akteuren der Klimagerechtigskeitsbewegung fordert Fridays for Future die Politik weiterhin auf, das Dorf Lützerath zu erhalten.

"Wir fordern Olaf Scholz auf, den Kohleausstieg bis 2030 jetzt gesetzlich festzuschreiben und damit auch eine rechtliche Grundlage für den Erhalt von Lützerath zu schaffen. Darf RWE die Braunkohle unter dem Dorf verbrennen, kann Deutschland seine Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens nicht mehr einhalten. Im Koalitionsvertrag weigert sich die Ampel, den Kampf gegen die Klimakrise ernstzunehmen und Existenzgrundlagen über Konzerninteressen zu stellen. Deswegen müssen SPD, Grüne und FDP jetzt auch beim Kohleausstieg nachschärfen. Lützerath ist nicht nur eine juristische Frage: Im Jahr 2022 weitere Dörfer für Kohle zu vernichten, ist eine politische.", sagt Pauline Brünger, Sprecherin von Fridays for Future.

Fridays for Future ging am vergangenen Freitag mit 800.000 Menschen weltweit unter dem Motto #PeopleNotProfit auf die Straße. Die Enteignung und Vertreibung der Bewohner:innen von Lützerath ist einer von so vielen Fällen – in Deutschland und global – in denen die Devise dieses Klimastreiks verletzt wird.

"Global werden wir aktuell immer wieder von neuen Krisen erschüttert. Die Klimakrise wird dabei vor allem bei uns im Globalen Norden zu gerne in den Hintergrund gerückt und mit dem Verweis auf andere Probleme vetröstet. Doch nicht zuletzt der letzte IPCC-Bericht hat uns gezeigt, dass wir endlich handeln müssen. Besonders die aktuelle Ukraine-Krise muss Anlass sein, eine dezentrale und klimagerechte Energieversorgung auzubauen. Die Verantwortung hierfür trifft vor allem den Gesetzgeber. Wir fordern diesen eindringlich auf, endlich zu handeln.", sagt Liva Rudroff, Sprecherin von Fridays for Future.

Morgen, am Dienstag dem 29.03., findet um 11:00 Uhr eine Pressekonferenz in Lützerath statt, um über die aktuelle Situation vor Ort zu informieren. Treffpunkt ist die Mahnwache Lützerath. Sprechen werden dort:
- Eckardt Heukamp, letzter Landwirt Lützeraths
- Alle Dörfer Bleiben
- LützerathLebt!
- Fridays For Future
- Ende Gelände

Fridays For Future, Ende Gelände und andere Initiativen kündigen zudem ihren Widerstand gegen die Zerstörung des Dorfes an. So findet am 23.04. eine große Demonstration statt, organisiert von einem breiten Bündnis von Alle Dörfer Bleiben bis Fridays For Future.

Pressemitteilung 28.3.2022