Emma und Helga bleiben - Kundgebung gegen Zwangsräumungen

Emma und Helga*, zwei Seniorinnen aus dem Nordend, steht die Zwangsräumung bevor. Sie leben in günstigen Wohnungen in einer Seniorinnenwohnanlage der städtischen Franz-Anton-Gering-Stiftung. Das Stiftungsziel hat einen klaren sozialen Auftrag: Sie soll günstigen Wohnraum für ältere Frauen ab 60 Jahren bieten.

Dass die zwei Frauen jetzt vor die Tür gesetzt werden, zeigt, wie das Stiftungsziel mit Füßen getreten wird. Emma und Helga haben keine Chance auf dem privaten Wohnungsmarkt eine angemessene Wohnung zu finden. Sie sind auf günstigen Wohnraum der Stadt Frankfurt angewiesen und tief im Nordend verwurzelt. Eine Zwangsräumung bedeutet für sie nicht nur den Verlust der Lebensgrundlage, sondern soziale Isolation und weitere Verarmung.

Während der Zwangsräumungstermin noch aussteht, leben beide in ständiger Angst, jeden Moment vor die Tür gesetzt zu werden. Angesichts des dramatischen Mangels an bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt, droht ihnen ein Leben in Notunterkünften, zumal die Stadt Frankfurt bis jetzt keinen Ersatzwohnraum anbieten kann. Es ist unmenschlich, vulnerable und besonders ältere Menschen aus ihrer Wohnung in die Wohnungslosigkeit zu verdrängen. Statt Zwangsräumungen müssen andere sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Denn Zwangsräumungen sind immer existenzbedrohend.

Die Franz-Anton-Gering-Stiftung ist als unselbstständige Stiftung dem Sozialdezernat der Stadt Frankfurt unterstellt. Es ist somit direkt für diese Zwangsräumungen verantwortlich. Deswegen laden wir zu einer Kundgebung vor dem Sozialdezernat in der Schillerstraße 20 ein. Wir fordern die Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) als Vertreterin der Stadt Frankfurt auf, ihrem sozialen Auftrag gerecht zu werden und Emma und Helga* vor Wohnungslosigkeit zu schützen. Beide Frauen sollen in ihren Wohnungen im Nordend bleiben.

Zwangsräumungen verhindern – Solidarität mit Emma und Helga*!

*Name geändert

Kundgebung am Donnerstag 15. Dezember 2022
Sozialdezernat – Schillerstraße 20
12 Uhr

Pressemitteilung 14.12.2022