Beuys-Diebstahl in Oberhausen

Museum in Tansania enthüllt Versteck der echten “Capri-Batterie”

Am 22. Oktober veröffentlichte das Künstlerkollektiv Frankfurter Hauptschule ein Video, das den vermeintlichen Diebstahl einer Beuys-Skulptur aus einer Ausstellung in Oberhausen, sowie deren Überführung in ein ethnologisches Museum in Tansania dokumentiert. Jetzt meldet sich der tansanianische Kurator zu Wort.

Statement vom Museum Iringa Boma

In dem Video erklärt Deonis Mgumba, Kurator des Museums Iringa Boma, dass sein Team in Kooperation mit der Künstlergruppe Frankfurter Hauptschule an der Inszenierung des Kunstraubs von Joseph Beuys' "Capri-Batterie" beteiligt war. Die in Iringa entgegengenommene und ausgestellte Skulptur ist eine Fälschung der Frankfurter Hauptschule. Es ging dem Museum darum, Aufmerksamkeit für das Thema kolonialer Beutekunst und für ihre Forderung nach Restitution von geraubten Kunstgegenständen, Kulturgütern und insbesondere Schädeln und Gebeinen ihrer Vorfahren zu schaffen. Nach dem religiösen Verständnis vieler Tansanier finden die Toten keine Ruhe, wenn ihre Gebeine nicht vollständig beerdigt werden.

Zum Schluß des Videos verrät Mgumba den Ort, an dem sich die echte "Capri-Batterie" die ganze Zeit befand: In den Galerie-Räumen der Ausstellung des Theater Oberhausen, im Abstellraum, in seiner Originalverpackung. Kuratoren, Theater und Polizei hatten die Galerie nach dem Bekanntwerden des "Diebstahls" zwar durchsucht und Spuren gesichert, das naheliegende Versteck jedoch nicht gefunden.

Frankfurter Hauptschule, 26. Oktober 2020