Wo bleibt das Zivile?

erstellt von Haus am Dom — zuletzt geändert 2022-05-31T20:12:40+02:00
Zur neuen Friedens- und Sicherheitspolitik der Bundesregierung. Friedenspolitischer Thementag - im Haus am Dom und online
  • Wann 18.06.2022 von 10:00 bis 16:00 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Haus am Dom, Domplatz 3
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Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die sicherheitspolitische Debatte in Deutschland grundlegend verändert. Nach dem Afghanistan-Desaster des Westens stand die Frage im Vordergrund, inwieweit militärische Interventionen generell nicht mehr schaden als nutzen bei Friedenssicherung und Menschenrechtsschutz, Demokratieaufbau und »Nation Building«. Seit Russlands Krieg konzentriert sich die Debatte nun fast ausschließlich auf militärische Mittel.
Dies wird den globalen Herausforderungen unserer Zeit
nicht gerecht. Deshalb fragen wir vor dem Hintergrund eines umfassenden Sicherheitsbegriffs, der nicht nur die militärische, sondern auch die gesellschaftliche, ökonomische, ökologische und kulturelle Dimension der menschlichen Sicherheit einschließt:

Welche Rolle können und sollten die zivilen Mittel der Konfliktbearbeitung in einer neuen Friedens- und Sicherheitspolitik Deutschlands spielen? Muss ein vernetztes Agieren von Diplomatie, ziviler Konfliktbearbeitung, konfliktsensibler Entwicklungszusammenarbeit, wirtschaftlicher Kooperation bzw. Sanktionen und militärischem Potenzial nicht neu strategisch gewichtet werden, statt ohne jede sachgerechte Debatte nur viel Geld in die Bundeswehr zu stecken?

Was und wie können zivile Instrumente zur nachhaltigen Konfliktbearbeitung beitragen? Was können militärische Mittel in Gewaltkonflikten leisten? Braucht es – unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten – nicht einen Paradigmenwechsel weg von einer militärisch dominierten Sicherheitspolitik zu einer zivilen Sicherheitspolitik, die den Aufbau kooperativer und problemlösungsorientierter politischer und wirtschaftlicher Beziehungen umfasst?

Ablauf

10.00 Uhr Begrüßungskaffee oder -tee
10.15 Uhr
Begrüßung und Einführung in den Tag
von
Dr. Thomas Wagner, Kath. Akademie

Schritt 1 »Die Zeitenwende«: Reflektion des Russland-Krieges gegen die Ukraine
10.30 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Christopher Daase, HSFK:
Zum Krieg in der Ukraine: militärische Logik
und zivile Optionen
11.00 Uhr
Podiumsrunde mit Prof. Dr. Christopher Daase; Viktor Funk, Frankfurter Rundschau; Oberst Prof. Dr. Matthias Rogg; Karoline Schäfer, medico international
Moderation: Jana Freudenberger, pax christi

und Dr. Thomas Wagner

12.00 Uhr
Pause

Schritt 2 Neue deutsche zivil-militärische Friedens- und Sicherheitsstrategie
12.15 Uhr
Impuls aus Sicht der Friedensforschung:
Sarah Brockmeier, HSFK

Impuls aus Sicht der Friedensbewegung:

Andreas Zumach, Autor und Journalis
t
13.00 Uhr Aussprache im Plenum
Moderation: Daniel Untch,
Zentrum Ökumene
13.30 Uhr
Mittagspause/Imbiss vor Ort

Schritt 3 »100 Milliarden für Zivil«: Politische Implementierung von »Rettet das Zivile!« in der neuen Sicherheitspolitik
14.00 Uhr
Impuls: Leitlinien ziviler Konfliktprävention in einer neuen nationalen Sicherheitsstrategie:
Melanie Coni-Zimmer, HSFK

14.30 Uhr
Fishbowl-Gespräch:
Podium mit
Politiker:innen aus den Regierungsparteien sowie Melanie Coni-Zimmer und Andreas Zumach
Moderation: Thomas Meinhardt (pax christi)

Dr. Eberhard Pausch (Ev. Akademie)

16.00 Uhr Ende des Thementages

Die Präsenzteilnahme kostet 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. Tagungsgetränke und ein Mittagsimbiss sind in diesen Kosten enthalten.
Anmeldung via AD-Ticket: www.adticket.de oder via Mail: h.kutzler@bistumlimburg.de oder per Telefon: 0 69 80 08 71 84 17

Online-Teilnahme: https://www.youtube.com/watch?v=GKkZDnr0ZOk

Veranstaltet von: Haus am Dom, Pax Christi, Ev. Akademie, Zentrum Oekuemen, HSFK