Widerstand in Zivil

erstellt von Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 — zuletzt geändert 2019-07-13T10:25:31+01:00
Der Kriminalbeamte Christian Fries und seine Widerstandszelle in Frankfurt am Main. Referentin: Petra Bonavita.
  • Wann 18.07.2019 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Denkbar, Spohrstr. 46a
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Der Kriminal-Beamte Christian Fries hatte eine Widerstandszelle im Frankfurter Polizeipräsidium aufgebaut und bereitete die Flucht des allseits geschätzten Frankfurter Professors Karl Herxheimer und seiner Hausdame Henriette Rosenthal in die Schweiz vor. Ihm zur Seite stand der Gestapo-Beamte Gotthold Fengler.

Der Kriminal-Beamte Christian Fries schrieb 1947 über diese gescheiterte Rettung in einer langen Rechtfertigungsschrift zu seiner eigenen anti-nationalsozialistischen Haltung und seiner illegalen Widerstandsarbeit als Stützpunktleiter einer Zelle im Frankfurter Polizeipräsidium, die zum Wilhelm-Leuschner-Kreis gehörte. Über den Gestapo-Beamten Gotthold Fengler schrieb er 1958, dass er „der Widerstandsgruppe insofern wertvolle Dienste erwies, als er u.a. uns die geplanten Judenverschickungen so rechtzeitig meldete, dass wir einen Teil der Gefährdeten warnen konnten“.

Petra Bonavita erforscht seit vielen Jahren das Schicksal der jüdischen Frankfurter, die sich ins Ausland oder in der Illegalität lebend vor einer angekündigten Deportation bewahren konnten. 

Zu den Veröffentlichungen von Petra Bonavita gehören u.a.:

  • Mit falschem Pass und Zyankali. Retter und Gerettete aus Frankfurt am Main in der NS-Zeit. Stuttgart 2009;
  • Nie aufgeflogen: Gotthold Fengler: Ein Gestapo-Beamter als Informant einer Widerstandszelle im Frankfurter Polizeipräsidium. Berlin 2013,
  • sowie die Internetseite zum Rettungswiderstand in Frankfurt am Main: http://rettungs-widerstand-frankfurt.de

Die Veranstaltungsreihe „Es gab nicht nur den 20. Juli 1944 – Der Vielfältige Widerstand gegen das NS-Regime“ in Frankfurt 2019 des Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 in Kooperation mit Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main, Denkbar Frankfurt/Main, Evangelischen Akademie Frankfurt/Main, Hessische Landeszentrale für politische Bildung und Institut für Stadtgeschichte Frankfurt/Main.