Streitbar 18: Aktivismus

Zwischen Extremismusvorwurf und symbolpolitischer Vereinnahmung. Mit Knut Cordsen und Emilia Zenzile Roig

Wann

15.12.2022 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Bildungsstätte Anne Frank, Hansaallee 150

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Die „Letzte Generation“ erhitzt die Gemüter. Während Konservative die Aktivist*innen als „grüne RAF“ verfolgen wollen, sehen andere diesen Protest als letzte Chance, ein gleichgültiges Publikum aufzurütteln.

Aber die Frage um die Legitimität von Aktivismus reicht viel weiter: Wissenschaftler*innen, die sich als „activist academics“ verstehen, Journalist*innen, die sich klar als parteiisch bezeichnen, Künstler*innen, die sich, wie auf der documenta 15, ausdrücklich als „Aktivist*innen“ verstanden wissen wollen – alle sind plötzlich immer auch Aktivist*innen. Neben dem Für und Wider melden sich auch Stimmen, die die kapitalistische Vereinnahmung von Aktivismus kritisieren, als pure Symbolpolitik, irgendwo zwischen Hashtags und Marketing.

Doch angesichts des anstehenden Kollaps des Klimas und der Umwelt, der Gefahren für den Weltfrieden und die Demokratie, angesichts von rechtem Terror und der Bedrohung von Jüdinnen und Juden, BIPoCs, Frauen und Queers – was bleibt da anderes übrig als Aktivismus? Und was wäre die Alternative?

Unsere Streitbar fragt nach Chancen und Herausforderungen des Aktivismus, seziert aktuelle Formen und fragt nach historischen Kontinuitäten. Wir fragen uns: Ist das gut? Ist das nachhaltig? Ist das überhaupt ein neues Phänomen? Sollte es Grenzen geben? Und was gilt es, für einen „guten Aktivismus“ zu beachten?

Gäste: 

Knut Cordsen ist Journalist, Autor und Moderator. 2022 erschien sein Sachbuch "Die Weltverbesserer. Wie viel Aktivismus verträgt unsere Gesellschaft?"

Emilia Zenzile Roig ist Gründerin und Direktorin des Center for Intersectional Justice (CIJ) in Berlin. Sie ist Autorin des 2021 erschienenen Sachbuchs "Why We Matter. Das Ende der Unterdrückung". 

Moderatorin: Hadija Haruna-Oelker (Hessischer Rundfunk)

Eintritt frei