Spontan-Demonstration gegen Nazi-Terrornetzwerke

erstellt von Antifa United Frankfurt — zuletzt geändert 2019-06-18T08:31:33+01:00
Die Antifaschistische Plattform „Frankfurt Nazifrei“ ruft zusammen mit anderen antifaschistischen Gruppen zu einer Spontandemonstration am Frankfurter Kaisersack auf.
  • Wann 18.06.2019 ab 20:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Kaisersack (Hauptbahnhof/Kaiserstraße)
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Anlass ist der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke
durch den notorischen Nazi-Terroristen Stephan Ernst. Am 2. Juni wurde
Walter Lübcke durch eine Kurzwaffe auf seiner Terrasse ermordet. Das
Motiv: Lübckes Aussagen zu einem humanen Umgang mit Geflüchteten, mit
welchen er breiten Hass rechter Gruppen auf sich zog. Die Demonstration
stellt sich klar gegen einen gesellschaftlichen Rechtsruck, welcher den
Nährboden für Rechts-Terrorismus legt.

Stephan Ernst ist ein seit Jahrzenten bekannter Neo-Nazi, der in der
gewaltbereiten rechten Szene aktiv ist. Im Moment ist er
Vorstandsmitglied des Schützenclub 1952 Sandershausen e.V. in Kassel.
Ernst steht der neonazistischen Terrorgruppe „Combat 18“ nahe, welche
den bewaffneten Teil des „Blood and Honour“ Netzwerks bildet. 2009
beteiligte er sich am 1.Mai an einem Angriff auf eine
Gewerkschaftsdemonstration in Dortmund bei der er festgenommen wurde. Im
Jahre 2015 spendete er 150 Euro an den Thüringer Landesverband der AfD.
Bereits im Jahre 1993 deponierte er eine Rohrbombe in einer hessischen
Geflüchteten Unterkunft im hessischen Hohenstein-Steckenrodt, die nur
durch viel Glück von den BewohnerInnen in letzter Minute unschädlich
gemacht werden konnte. (Quelle aus dem Antifa Recherchenetzwerk
exif-recherche.org.)

Die Linkspartei hat im hessischen Untersuchungsausschuss Stephan Ernst
als Beispiel für die militante Rechte in Hessen benannt (Quelle
exif-recherche.org) Hierzu sagt Timo Brym Sprecher der Kampagne
„Frankfurt Nazifrei“: „Es hat sich wieder gezeigt wie gefährlich
Neonazistische Strukturen im Schatten eines gesellschaftlichen
Rechtsruckes werden. Die staatlichen Institutionen haben anscheinend
keine Lehren aus dem NSU gezogen, während fast wöchentlich neue rechte
Netzwerke in der Polizei und Bundeswehr aufgedeckt werden, morden
Neonazis weiter. Auch in diesem Fall haben die Ermittlungsbehörden
versucht lieber in einem Bekanntenkreis zu ermitteln, als
offensichtliche Hinweise nach dem der Mordanschlag aus der rechten Szene
stammen könnte ernst zu nehmen. Wenn selbst Gauck mehr Toleranz für
rechte Positionen fordert, müssen wir uns umso entschlossener dem
Rechtsruck der vermeintlichen Mitte entgegenstellen.“ Und weiter sagt
Brym: „Wir werden bei dieser Demonstration unsere Wut auf die Straße
tragen. Die Festung Europa lässt wöchentlich Menschen im Mittelmehr
ertrinken, das Recht auf Asyl wird bis ins unkenntliche verschärft und
immer noch sind Militante Neonazis in ganz Deutschland unterwegs und
stellen eine Gefahr für alle Menschen dar, die nicht in ihr
Menschenverachtendes Weltbild passen.“

Auch in Frankfurt gab es seit dem letzten Herbst immer wieder
Brandanschläge auf linke und alternative Projekte, hierzu ergänzt Timo
Brym: „Die Aufdeckung immer weiterer Verstrickungen von
Staatsbediensteten in rechte Netzwerke lässt dabei für uns nur den
Schluss zu, sich im Kampf gegen Rassismus und Neonazismus auf sich
selbst zu Verlassen. Organisiert den antifaschistischen Selbstschutz!
Zerschlagt die Neo-Nazi Netzwerke. Für einen gesellschaftlichen
Antifaschismus – gegen den Kuschelkurs mit Rechts.“