Solidarität mit dem größten Generalstreik in der Geschichte

erstellt von Aktivist*innen der Punjab Community — zuletzt geändert 2020-12-27T13:53:18+01:00
In der Woche vom 27.12.20 bis zum 02.01.21 findet jeden Tag von 12 Uhr bis 16 Uhr eine Aktionswoche gegenüber des indischen Konsulats statt, bei dem Aktivist*innen der Punjab Community vor Ort streiken, um so ihre Verbundenheit mit dem größten Generalstreik der Menschheit zu zeigen, der seit September in ganz Indien stattfindet.
  • Solidarität mit dem größten Generalstreik in der Geschichte
  • 2020-12-27T12:00:00+01:00
  • 2020-12-27T16:00:00+01:00
  • In der Woche vom 27.12.20 bis zum 02.01.21 findet jeden Tag von 12 Uhr bis 16 Uhr eine Aktionswoche gegenüber des indischen Konsulats statt, bei dem Aktivist*innen der Punjab Community vor Ort streiken, um so ihre Verbundenheit mit dem größten Generalstreik der Menschheit zu zeigen, der seit September in ganz Indien stattfindet.

Während die Corona-Pandemie Millionen Menschenleben fordert und die Berichterstattung weltweit dominiert, findet in Indien der größte Protest der Menschheitsgeschichte statt. Seit September blockieren und streiken 250 Millionen Menschen überall in Indien, insbesondere in den Bundesstaaten Haryana und Punjab. Davon sind ein Großteil Bäuerinnen und Bauern.

Grund für den Generalstreik sind drei neue Gesetze, die den Agrarsektor neu strukturieren sollen. Bei den Gesetzen sollen der Vertragsanbau sowie die Bestimmungen für die Lagerung und den Transport des Getreides aufgehoben werden. Zudem soll der Handel der Lebensmittel, der bis dato von den Bundesstaaten reguliert worden ist, um stärkere Schwankungen zu vermeiden, jeglicher Regulierung entzogen werden. Die Zentralregierung verstößt zudem mit den neuen Gesetzen gegen das Prinzip, dass in Indien landwirtschaftliche Gesetze von den Bundesstaaten beschlossen werden. Ein Bündnis von zehn Gewerkschaftsorganisationen und über 250 Bauernkollektiven haben aufgrund dessen zum Streik aufgerufen.

Besonders die Bäuerinnen und Bauern, die sowieso schon unter der Armutsgrenze leben und nur wenige Hektar Land bewirtschaften, fürchten nun am Ende ihrer Existenz zu stehen. Die Blockaden und Demonstrationen werden von Studierenden, Arbeiter*innen und weiteren Teilen der Bevölkerung unterstützt. Der größte Teil der Protestierenden sind aber Bäuerinnen und Bauern aus ganz Indien. Das Agrarsystem in Indien stand schon länger in der Kritik, da diverse Kleinbauern kaum ihr Überleben sichern konnten. Mit den neuen Gesetzen verschärft sich die Situation für die sowieso schon Benachteiligten und kommt lediglich großen Konzernen zugute.

Auf dieses historische Ereignis wollen die Aktivist*innen in Frankfurt aufmerksam machen und zeigen, dass auch in Deutschland die Proteste der indischen Farmer*innen gehört werden. Deregulierung und Privatisierung des Marktes sind vor allem in Zeiten einer globalen Pandemie, in der diverse Menschen um ihre Existenz fürchten müssen, untragbar und menschenverachtend. Es kann nicht sein, dass in Zeiten, in denen Menschen durch ein Virus um ihr Leben bangen müssen Gesetze verabschiedet werden, die die finanzielle Lebensgrundlage von Menschen zusätzlich bedroht.

Es ist notwendig, dass gerade in Zeiten einer globalen Pandemie linke Kräfte ihre Stärke zeigen und miteinander solidarisch kämpfen. Man muss den Herrschenden zeigen, dass es so nicht weitergeht und dass sie kein Recht dazu haben Menschen die Lebensgrundlage zu rauben. Es muss gezeigt werden, dass wir füreinander kämpfen und solidarisch bleiben.

Denn Solidarität ist und bleibt unsere Waffe - weltweit, jeden Tag.