*online* Sprechen wir über Rassismus - Erinnern heißt verändern!

erstellt von VVN-BdA Mainz-Bingen — zuletzt geändert 2021-01-24T16:03:34+02:00
Gespräch mit der Initiative 19. Februar Hanau
  • Wann 04.02.2021 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo online
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Unter der Überschrift Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen! Erinnert die Initiative an die Opfer des Anschlags am 19. Februar vor einem Jahr:
Wir trauern und erinnern uns. An Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.

Die VVN-BdA organisiert die Veranstaltung anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar:

Eine der wesentlichen ideologischen Stützen des deutschen Faschismus bestand in der Propaganda von „Herrenrasse“ und „minderwertigen Rassen“. Der Antisemitismus konnte offen als „Endlösung der Judenfrage“ propagiert werden und war Grundlage der fast vollständigen Vernichtung der Europäischen Jüdinnen und Juden. Der Rassismus gegen Sinti und Roma, „slawische Untermenschen“ und alles, was nicht als „arisch“ deklariert wurde, war ebenso mörderisch.

Nach der Befreiung vom staatsterroristischen Naziregime konnten sich viele Altnazis an entscheidenden Positionen verschiedener gesellschaftlicher Bereiche etablieren. Eine allgemeine Schuldabwehr verhinderte die Auseinandersetzung mit den ideologischen Stützen des deutschen Faschismus.

So verwundert es nur auf den ersten Blick, wie schnell sich das weiterhin vorhandene antisemitische und rassistische Gedankengut wieder in rechtem Terror manifestierte. Einer der Höhepunkte war das Jahr 1980, das im Oktoberfestattentat gipfelte.

Die beredten Ziele der gutbürgerlichen ‚Freizeitterroristen‘ der ‚Deutschen Aktionsgruppen‘ waren u.a. eine Auschwitz-Ausstellung. Die Opfer waren vietnamesische Gastarbeiter in Hamburg und ein jüdischer Verleger samt Lebensgefährtin. (Auch damals – wie später bei den Morden des NSU – wurde zunächst das Opfer verdächtigt - als Mossad-Agent. Die zweite These: Ultraortodoxe Juden bestraften ihn seine Liebesbeziehung zu einer Nicht-Jüdin.)

Seit 1990 fielen mehr als 200 Menschenleben rassistischen und faschistischen Morden zum Opfer. Rassistische und antisemitische Gewalt wird zwar scheinbar einhellig verurteilt, eine Auseinandersetzung mit den Wurzeln und eine konsequente Bekämpfung erfolgt jedoch nicht. Die oben genannten Terrorakte im Allgemeinen vergessen.

Der Anschlag im Oktober 2019 auf die Synagoge in Halle oder der Mord an 9 Menschen im Februar 2020 in Hanau sind die jüngsten Ereignisse.

Zur Diskussion über Strategien gegen Rassismus und Gewalt haben wir Vertreterinnen und Vertreter der „Initiative 19. Februar Hanau“ eingeladen, die sich gegen ein Vergessen der Opfer und für einen entschiedenen Antirassismus einsetzt. Sie schaffen Räume für die Unterstützung der Angehörigen, aber auch für zivilgesellschaftliches Engagement über die erste Empörungswelle hinaus und dauerhafte Aktivitäten gegen Rassismus.

Anmeldung erforderlich: vvn-bda-mainz@gmx.de
Nach der Anmeldung bzw. kurz vor Veranstaltungsbeginn bekommt Ihr/Sie einen Link und ein Passwort. Alle E-Mail Adressen und Namen werden nach dem Ende der Veranstaltung wieder gelöscht.