*online* Die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

erstellt von Gegen Vergessen - Für Demokratie Rhein-Main — zuletzt geändert 2021-10-30T09:18:04+01:00
und ihre Gräber auf dem Hauptfriedhof von Frankfurt am Main. 4 Online-Vorträge von Dr. Götz Hartmann, Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Volksbunds in Hessen

Was können uns Gräber aus den Kriegen des frühen 20. Jahrhunderts heute noch mitteilen? Auf den parkartig gestalteten Kriegsgräberfeldern des Hauptfriedhofs von Frankfurt am Main ruhen die sterblichen Überreste von 6.700 Menschen – Männern, Frauen und Kindern aus Deutschland und anderen Ländern –, die ihr Leben in den Weltkriegen und als Opfer der NS-Diktatur verloren haben.

Der Landesverband Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. hat die Geschichte der eindrucksvollen Begräbnislandschaft erforscht und über 30 exemplarische Schicksale hier sowie auf dem benachbarten jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße bestatteter Kriegstoter rekonstruiert. Durch diese individuelle Ebene wird Geschichte erfahrbar und begreifbar.

  • Dienstag, 02.11.2021, 18:00-19:30

Der Frankfurter Hauptfriedhof im Forschungsprojekt des Volksbunds in Hessen
Der Volksbund in Hessen arbeitet seit 1999 die Geschichte der hessischen Kriegsgräberstätten wissenschaftlich auf. 2018 und 2019 stand dabei der Frankfurter Hauptfriedhof im Mittelpunkt, nachdem bereits 2005 erste Ergebnisse einer früheren Arbeitsphase auf einer Informationstafel vor Ort dokumentiert worden waren. Der Vortrag legt Ziele und Methoden des Forschungsprojekts dar und vermittelt grundlegende Informationen zum Hauptfriedhof und seinen Kriegsgräberfeldern.

  • Dienstag, 16.11.2021, 18:00-19:30

Tote des Ersten Weltkriegs
1.600 Tote des Ersten Weltkriegs sind auf dem Frankfurter Hauptfriedhof begraben, zumeist deutsche Soldaten, die in örtlichen Lazaretten verstarben, aber auch Krankenschwestern, Kriegsgefangene und zivile Opfer erster Luftangriffe. Der Vortrag zeigt anhand persönlicher Schicksale Verschiedenheit und Wandel der Kriegserfahrungen zwischen 1914 und 1918 auf und beleuchtet am Beispiel des Ehrenmals von 1928 die Entwicklung des Gefallenengedenkens im Frankfurt der Weimarer Republik.

  • Dienstag, 30.11.2021, 18:00-19:30

Opfer der NS-Gewaltherrschaft
1959 wurde auf dem Hauptfriedhof ein Gräberfeld für 1.400 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eingeweiht: Häftlinge in Konzentrationslagern und Gefängnissen, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, sowjetische Kriegsgefangene und Displaced Persons, außerdem über 300 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen, die ermordet wurden, weil sie den Normen der nationalsozialistischen Rassenhygiene nicht entsprachen. Sie alle waren zuvor an anderen Orten begraben. Der Vortrag stellt exemplarische Schicksale aus der Gruppe dieser Toten vor und zeichnet den Weg nach, der 1965 zum dauerhaften rechtlichen Schutz von NS-Opfer-Gräbern in der Bundesrepublik Deutschland führte.

  • Dienstag, 14.12.2021, 18:00-19:30

Tote des Zweiten Weltkriegs
Neben den Opfern der NS-Herrschaft und den Toten des Ersten Weltkrieges sind auf dem Hauptfriedhof auch mehr als 3.000 Tote des Zweiten Weltkriegs bestattet, weit überwiegend zivile Frankfurter Luftkriegsopfer sowie rund 400 Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS. Auch Gräber von Soldaten, die nach Todesurteilen der Wehrmachtsjustiz in der Haftanstalt Frankfurt-Preungesheim hingerichtet wurden, befinden sich hier. Wieder stehen ausgewählte Schicksale einzelner Toter im Mittelpunkt des Vortrags, der mit einer Zusammenfassung der gesamten Reihe und einem Ausblick auf die zunehmende Bedeutung von Kriegsgräberstätten als Lernorte der historisch-politischen Bildung schließt.

Veranstalter: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Hessen
in Zusammenarbeit mit Bildungspartner Main-Kinzig GmbH, Volkshochschule

Kurs-Nr. 1020301d, Kosten für alle 4 Abende: 25 €

Anmeldung: vhs@bildungspartner-mk.de

Fragen? Service-Hotline anrufen: 06051-91679-0