Öffentliche Generalprobe „DIASPORA“

erstellt von protagon e.V. — zuletzt geändert 2022-04-19T16:15:33+01:00
Inszenierung zum Thema Krieg und Vertreibung
  • Wann 23.04.2022 ab 21:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo protagon Kulturgelände, Orber Str. 57
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Mit Ondadurto Teatro aus Rom und den Frankfurtern von antagon theaterAKTion haben sich zwei Urgesteine der freien Theaterszene zusammengetan – und präsentieren eine Inszenierung zum Thema Krieg und Vertreibung, die aktueller kaum sein könnte. Unter dem Titel „DIASPORA – eine zeitgenössische Tragödie“ wird am 23.04. um 21:00 Uhr eine Vorabversion des Stücks gezeigt.

DIASPORA (griech. „Zerstreuung“) thematisiert die Situation von Migrant*innen und Menschen auf der Flucht heute.  Als moderne Interpretation von Euripides' klassischer Tragödie „Die Troerinnen“ strebt DIASPORA einen Perspektivwechsel an - Weltgeschehen und Konflikte aus den Augen der Menschen vor Ort zu betrachten, aus Sicht von Frauen, Flüchtenden, Unbeteiligten und Unschuldigen. „Euripides' Blick auf den trojanischen Krieg kann uns in dieser Hinsicht erstaunlich frische Perspektiven aufzeigen. In der Beschäftigung mit der historischen Vorlage hat uns im Probenprozess immer wieder die Kraft und Aktualität des Texts verblüfft“, erklärt Bárbara Luci Carvalho, die als Choreografin die energetischen Tanzsequenzen geprägt hat.

Den historischen Stoff hat das Ensemble unter der Regie von Margó Paciotti in eine moderne Bühnensprache aus Tanz, Physischem Theater und Gesang übersetzt, die den schweren Themen gewachsen ist und einen der gravierendsten Einschnitte diasporischer Erfahrungen aufzeigt: den Verlust der Sprache. Live-Musik zwischen archaischer Wucht und emotionaler Fragilität, sowie Videoprojektionen und bewegliches Bühnenbild nehmen das Publikum mit auf eine szenische Reise durch die Widersprüche und Grenzerfahrungen unserer Zeit. In ausdrucksstarken Bildern appelliert das Stück an unsere individuelle und gesamtgesellschaftliche Verantwortung: Vor Krieg, Ausbeutung, Vertreibung und Verbrechen gegen Mitmenschen nicht die Augen zu verschließen, sondern Subjekt einer Beendigung der Zustände zu werden.

Hervorgegangen ist die Produktion aus einem lang angelegten Forschungsprozess im Rahmen des Erasmus+ Projektes „Reconnect – Tanz und Theater im Dialog mit dem Globalen Süden“ mit Teilnehmer*innen aus Italien, Zypern und Deutschland. Die offizielle Premiere ist auf dem diesjährigen Sommerwerft Festival (22.07.-7.8.2022) geplant.

Eintritt nach eigenem Ermessen. Reservierung nicht notwendig. Einlass ab 20 Uhr.