NSU-Komplex: Kein Vergessen. Jetzt erst recht

erstellt von Bildungsstätte Anne Frank — zuletzt geändert 2020-03-05T21:14:05+02:00
Gespräch + Ausstellung + Ausstellungsführung
  • Wann 18.03.2020 von 17:00 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo IG Metall, Wilhelm-Leuschner-Str. 79
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  • Diskussion „NSU-Komplex: Kein Vergessen. Jetzt erst recht“
    18. März 2020, 18 – 20 Uhr, Atrium

mit Nancy Faeser, SPD-Politikerin, Juristin und Abgeordnete des Hessischen Landtags, Mitglied im Untersuchungsausschuss zum NSU-Mord in Kassel, und Antonia von der Behrens, Anwältin der NSU-Nebenkläger*innen.
Moderation: Aisha Camara (Bildungsstätte Anne Frank).
Musikalische Begleitung: Aysun Kalmik
Eintritt frei

  • Ausstellung „4074 Tage – Tatorte der NSU-Morde”
    vom 13. bis 29. März 2020, Konferenz-Ebene, 3. OG
  • Ausstellungsführung mit der Fotografin Gabriele Reckhard
    18. März 2020, 17 – 18 Uhr und 20 – 21 Uhr

"4074 Tage - Tatorte der NSU-Morde"
4074 Tage lagen zwischen dem ersten und dem letzten Mord des „Nationalsozialistitschen Untergrunds” (NSU). Zehn Menschen haben die Rechtsterroristen des NSU in dieser Zeit erschossen, alle an ihrem Arbeitsplatz. Die Fotografin Gabriele Reckhard hat mit ihrer Kamera genauer hingesehen – auf das, was für die Familien jahrelang die einzige Gewissheit war: die Tatorte, an denen ihre Angehörigen ermordet wurden.

Bis zur Selbstenttarnung des NSU im November 2011 mussten die Familien nicht nur mit dem gewaltsamen Tod ihrer Angehörigen leben. Sie waren zudem der Verunglimpfung, Ignoranz und Kriminalisierung durch Ermittlungsbehörden, Medien und Öffentlichkeit ausgesetzt.

Auch nach Ende des fünf Jahre andauernden Strafprozesses im Sommer 2018 sind wichtige Fragen weiter offen. Darüber hinaus zeigt sich, dass die Demokratie durch rechtsterroristische Anschläge und Morde stark gefährdet ist. Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, die Morddrohungen gegen die Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz, die Schüsse auf Bilal M. in Wächtersbach, die Angriffe auf die Synagoge sowie die beiden Morde in Halle (Saale) und der Anschlag auf das SPD-Bürgerbüro von Dr. Karamba Diaby belegen das.

Was bleibt, ist die Verantwortung, genauer hinzusehen, um die politischen Hintergründe der Morde aufzuklären und die Ursachen für Rassismus, Rechtsterrorismus und Hass zu bekämpfen.

Gegen das Vergessen! Unsere Alternative heißt Solidarität!

Eine Ausstellung der IG Metall in Kooperation mit response, Beratung für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.