Kritik der Polizei

erstellt von Kritische Jurist_innen an der Uni Frankfurt — zuletzt geändert 2019-06-17T20:26:33+02:00
Buchvorstellung mit Daniel Loick und Vanessa E. Thompson.
  • Wann 09.07.2019 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Café KoZ, Campus Bockenheim, Mertonstr. 26
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Die Institution Polizei fristet ein widersprüchliches Dasein. Für einige Personen Freund und Helferin, für andere Verkörperung von Repression, Unterdrückung und Gewalt. So geriet sie in den letzten Jahren immer häufiger wegen verschiedenster Vorfälle in die Kritik und wird aber gleichzeitig fortwährend militarisiert und durch verschärfte Straf- und Polizeigesetze und Opferrhetorik in ihren Überschreitungen legitimiert und geschützt.

Eine Liste solcher Überschreitungen ist schnell gefüllt: Polizeimorde, rassistische Polizeigewalt, Polizeigewalt gegen Demonstrant*innen, Rechtsextreme Netzwerke in der Polizei, abgesprochene Falschaussagen vor Gericht, uvm. Die Liste ließe sich problemlos fortführen.
Statt dies aber jeweils nur als isolierte Einzelphänomene zu begreifen, zielt eine emanzipatorische Polizeikritik darauf, die Institution selbst in den Blick zu nehmen, strukturelle Ursachen und Zusammenhänge herauszuarbeiten und anhand einer grundlegenden Kritik an der Institution Polizei selbst die Perspektive auf ein Jenseits der Polizei zu eröffnen.

Diesen Anspruch verfolgt auch der Ende letzten Jahres erschienene und von Daniel Loick herausgegebene Sammelband "Kritik der Polizei" (Campus, 2018), der anhand zweier Beiträge vorgestellt werden soll:
Daniel Loick wird einen einführenden Vortrag zum Thema „Was ist Polizeikritik?“ halten.
Vanessa E. Thompson wird eine postkolonial-feministische Kritik der Polizei am konkreten Beispiel von Racial Profiling vorstellen.

Daniel Loick vertritt zurzeit die Professur für praktische Philosophie an der Universität Luzern und war zuletzt Fellow am Center for Humanities and Social Change an der Humboldt-Universität in Berlin. Seine letzten Publikationen waren „Der Missbrauch des Eigentums“ (2016), „Anarchismus zur Einführung“ (2017) und „Juridismus. Konturen einer kritischen Theorie des Rechts“ (2017). Politisch aktiv ist er bei der Gruppe KNAS[] – Initiative für den Rückbau von Gefängnissen.

Vanessa E. Thompson ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt und war zuletzt Fellow am Department of Black Studies an der University of California, Santa Barbara. Relevante Publikationen sind: „Racial Profiling als Verbindung zwischen alltäglichem Rassismus, staatlicher Gewalt und kolonialrassistischen Traditionen“ (2019, gemeinsam mit Fatima El-Tayeb) und “Black Jacobins in Contemporary France: On Identities on Politics, Decolonial Critique and other Blackness” (2016). Vanessa E. Thompson ist außerdem Mitbegründerin der Initiative Christy Schwundeck und politisch aktiv bei copwatch_ffm.