Jüdischer Widerstand gegen die Nazis

erstellt von AStA Universität Frankfurt — zuletzt geändert 2021-10-26T18:47:43+01:00
anhand der Kämpfe von Herschel Grynszpan und Roza Robota. Vortrag von apl. Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer (Goethe-Universität) anlässlich des Jahrestages des Pogroms am 9. November 1938
  • Wann 04.11.2021 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Festsaal im Studierendenhaus, Mertonstr. 26-28
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Für Trude Simonsohn.
In memoriam an Arno Lustiger, Karl Brozik, Hermann Langbein.

Herschel Grynszpan und Roza Robota wurden beide 1921 geboren. Wir berichten von und erinnern an diese beiden kämpferischen, von den Nazis kurz vor Ende des Krieges hingerichteten Jugendlichen in diesem Jahr – 100 Jahre nach ihrer Geburt.

Aus Protest gegen die Massenabschiebungen von jüdischen Familien ohne deutschen Pass nach Polen erschoss Herschel Grynszpan, der zuvor in Frankfurt eine jüdische Schule besuchte, am 7. November 1938 den Nazi-Funktionär Rath in Paris. Nur zwei Tage später nahmen die Nazis die Erschießung als Vorwand für ihre Pogrome in der Nacht des 9./10. Novembers 1938. Grynszpan wurde später inhaftiert und im KZ Sachsenhausen hingerichtet.

Das Leben von Roza Robota zeigt, dass der Pogrom in Deutschland gewiss ein Einschnitt in der Geschichte der Nazi-Diktatur war, dass aber der eigentliche Kern – das Wesen der Nazi-Diktatur – sich entgegen allen geschichtsrevisionistischen Attacken am deutlichsten in Auschwitz-Birkenau erkennen lässt. Roza Robota, die aus dem Widerstand kam, wurde 1942 nach Auschwitz-Birkenau verschleppt und unterstützte dort mit eingeschmuggeltem Sprengstoff die „Kampfgruppe Auschwitz“. Sie wurde schließlich gefasst, gefoltert und öffentlich in Auschwitz-Birkenau hingerichtet.

Der Vortrag widmet sich dem jüdischen Widerstand im Nationalsozialismus und den Geschichten zweier Menschen, die von großer Bedeutung für ebendiesen sind. Außerdem wird er auch abschließend Fragen der Nazi-Geschichte der Goethe-Universität und ihrer Gegenwart zur Diskussion stellen. Es geht um Wissen und Bildung als Voraussetzung für geschichtliches Erinnern und Gedenken.