In Auschwitz gab es keine Vögel

erstellt von Initiative 9. November e.V. — zuletzt geändert 2022-10-14T08:34:33+01:00
KonzertLesung von Monika Held und Gregor Praml
  • Wann 06.11.2022 ab 16:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Hochbunker, Friedberger Anlage 5-6
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

„Bald wird es keine Überlebenden des Holocaust mehr geben – und wer erzählt dann?" Das haben sich die Autorin Monika Held und der Kontrabassist Gregor Praml gefragt und haben sich dafür entschieden, selbst zu Erzählenden zu werden. Aus Helds Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort" haben sie eine KonzertLesung mit dem Titel „In Auschwitz gab es keine Vögel" entwickelt, die sie gemeinsam vortragen: Monika Held liest die von ihr verfassten Texte, die live gespielte Musik von Gregor Praml (Kontrabass mit Loops & Effekten) verstärkt die Stimmungen und Emotionen der Erzählung. Dazu werden die sehr persönlichen O-Töne des Zeitzeugen Hermann Reineck eingespielt, aus dessen Überlebensgeschichte der Roman mit seiner Hauptfigur Heiner entstanden ist.

Im Roman wird die Geschichte des Auschwitz-Häftlings Heiner und der Übersetzerin Lena erzählt, die sich beim Frankfurter Auschwitz-Prozess 1964 kennengelernt und verliebt haben. Heiner ist im Prozess Zeuge aus Wien, Lena übersetzt Aussagen von polnischen Zeugen. Es ist die Geschichte einer Liebe zwischen Trauma, Unwissen und Missverständnissen. Kann die Welt eines Menschen, der das Konzentrationslager überlebt hat, von anderen verstanden werden?

Die Geschichte hinter Monika Helds Roman ist ihre lange Freundschaft mit dem Auschwitz-Häftling Hermann Reineck und seinen „Kameraden", die immer wieder bereit waren, aus ihrem Leben zu erzählen. Nach kurzen Interviews für den Hörfunk und einem Hörspiel schrieb sie 2013 schließlich den Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort", der in sechs Sprachen übersetzt wurde.

Monika Held lebt in Hamburg, sie ist Journalistin und Autorin. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihre bisher fünf Romane erschienen im Eichborn-Verlag.

Gregor Praml lebt in Frankfurt. Er spielt seinen Kontrabass als Soloinstrument auf sehr ungewöhnliche Weise mit elektronischen Effekten. Daneben arrangiert und komponiert er Musik für Theater-, Performance- und Tanzproduktionen.

Die KonzertLesung findet im Hochbunker an der Friedberger Anlage statt. Er wurde 1942 von ausländischen Zwangsarbeitern gebaut - auf den Grundmauern der in der Pogromnacht am 9. November 1938 von den Nazis zerstörten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt. Mit dieser historischen Bedeutung des Gebäudes und seiner besonderen Atmosphäre in den Innenräumen wird der Ort die Wirkung der KonzertLesung noch verstärken. 

Eintritt frei.
Karten kostenlos reservieren