Hunderte solcher Helden? Der Aufstand jüdischer Gefangener im NS-Vernichtungslager Sobibór
Mi 18.6., 19:30 Uhr. Lesung mit der Autorin Franziska Bruder. In Sobibór wurden bis zu 250.000 Menschen ermordet, in ihrer überwältigenden Mehrheit Jüdinnen und Juden, vor allem aus Polen, den Niederlanden, Belarus, Russland, der Ukraine und der Slowakei. Sobibór war ein reines Vernichtungslager, die Jüdinnen und Juden wurden nach der Ankunft direkt in Gaskammern ermordet.
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- Hunderte solcher Helden? Der Aufstand jüdischer Gefangener im NS-Vernichtungslager Sobibór
- 2014-06-18T19:30:00+02:00
- 2014-06-18T22:00:00+02:00
- Mi 18.6., 19:30 Uhr. Lesung mit der Autorin Franziska Bruder. In Sobibór wurden bis zu 250.000 Menschen ermordet, in ihrer überwältigenden Mehrheit Jüdinnen und Juden, vor allem aus Polen, den Niederlanden, Belarus, Russland, der Ukraine und der Slowakei. Sobibór war ein reines Vernichtungslager, die Jüdinnen und Juden wurden nach der Ankunft direkt in Gaskammern ermordet.
18.06.2014 von 19:30 bis 22:00 (Europe/Berlin / UTC200)
Exzess, Leipziger Str. 91
Lediglich 550-600 Jüdinnen und Juden wurden für Arbeiten im Lager und rund um den Vernichtungsvorgang selektiert. Das Vernichtungslager Sobibór wurde Anfang 1942 im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ neben den Lagern Belzec und Treblinka errichtet. Am 14. Oktober 1943 kam es in Sobibór zu einem Aufstand mit anschließender Massenflucht. Planung und Durchführung gingen mehrheitlich zurück auf sowjetische Kriegsgefangene jüdischer Herkunft unter Führung des Rotarmisten Alexander Petscherski und des Zivilgefangenen Leon Feldhendler. Die Aufständischen töteten zwölf SS-Angehörige und zwei Trawniki-Wachmänner. Viele Gefangene starben im Kugelhagel der Wachleute oder im Minenfeld außerhalb der Stacheldrahtumzäunung. 365 Gefangene konnten aus dem Lager fliehen, davon erreichten etwa 200 den naheliegenden Wald. Bis zum Ende des Krieges konnten nur 47 Flüchtlinge des Lagers untertauchen oder sich Partisanengruppen anschließen. Der erfolgreiche Aufstand am 14. Oktober 1943 ist eines der eindringlichsten Beispiele gegen die These, „Jüdinnen und Juden hätten sich wie Lämmer zur Schlachtbank führen lassen“.
Im ersten Teil des Buches geht Franziska Bruder den Fragen nach, wer die Akteure des Aufstands waren: Woher kamen sie? Verfügten sie über politische, organisatorische oder konspirative Erfahrungen? Welche Voraussetzungen mussten erfüllt sein, um die Zeit nach dem Aufstand bis zur Befreiung überleben zu können? Es folgen im zweiten Teil vier Berichte von Überlebenden, darunter der des militärischen Anführers des Aufstands, Alexander Aronowitsch Petscherski. Bei der Veranstaltung wird die Autorin aus den Überlebendenberichten lesen und Film-Ausschnitte aus einem Interview von Claude Lanzmann mit Jehuda Lerner, dessen Bericht ebenfalls im Buch enthalten ist, zeigen.