Geschichte als nationales Programm – Zur aktuellen Geschichtspolitik in Polen
Vortrag mit Bildpräsentation von Dr. Martin Sander, Berlin/Warschau. Ein Museum des Zweiten Weltkriegs, wie es seit Jahren in Danzig geplant wird, will Polens Regierung so nicht eröffnen lassen: Es beinhalte zu viel Kriegsalltag der Zivilbevölkerung und zu wenig militärischen Heroismus, lautet einer der Vorwürfe des Warschauer Kulturministers gegen die Museumsmacher in Danzig.
- https://frankfurter-info.org/termine/geschichte-als-nationales-programm-zur-aktuellen-geschichtspolitik-in-polen
- Geschichte als nationales Programm – Zur aktuellen Geschichtspolitik in Polen
- 2016-11-07T18:15:00+01:00
- 2016-11-07T23:59:59+01:00
- Vortrag mit Bildpräsentation von Dr. Martin Sander, Berlin/Warschau. Ein Museum des Zweiten Weltkriegs, wie es seit Jahren in Danzig geplant wird, will Polens Regierung so nicht eröffnen lassen: Es beinhalte zu viel Kriegsalltag der Zivilbevölkerung und zu wenig militärischen Heroismus, lautet einer der Vorwürfe des Warschauer Kulturministers gegen die Museumsmacher in Danzig.
07.11.2016 ab 18:15 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
Campus Westend, Casino-Gebäude, Raum 1.801
Der polnische Staat hat die politische Ausrichtung der Geschichtsmuseen des Landes zur Chefsache erklärt und greift stark in die Ausstellungskonzepte ein. Geschichtsmuseen wie das POLIN Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau sollen die positiven historischen Beispiele betonen, also etwa die Rettung von Juden durch polnische Zivilisten, nicht die Geschichte des Antisemitismus in Polen. Ganz neu ist der politische Druck auf die Museen nicht. Bereits unter den liberalen Vorgängern der derzeitigen Machthaber wurden Ausstellungskonzepte staatlich beeinflusst.
Der Vortrag beleuchtet die aktuelle Lage der historischen Museen in Polen. Er schildert den politischen Druck, dem sie ausgesetzt sind, und die Gegenstrategie einiger Experten.