Gedenkkundgebung zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz

by Förderverein Roma veröffentlicht 14.01.2024

anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am ehemaligen Stadtgesundheitsamt Ffm

Wann

26.01.2024 ab 17:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Braubachstraße 8-22

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Während der NS-Zeit wurden über eine halbe Million Roma und Sinti und sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet. Nach der akribischen Erfassung durch „Rasseforscher" in den 30er Jahren erfolgte die Inhaftierung, Deportation und schließlich die Vernichtung in den Konzentrationslagern. Allein in Auschwitz wurden in der Nacht zum 2.8.1944 über 4000 Roma und Sinti vergast.

Der Mediziner Robert Ritter und die Psychologin Eva Justin waren die beiden maßgeblichen Protagonisten dieser „rassenbiologischen Untersuchungen". Beide arbeiteten nach 1945 im Stadtgesundheitsamt bzw. dem Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt. Weder Justin noch Ritter wurden für ihre Verbrechen zur Verantwortung gezogen. Im Stadtgesundheitsamt befand sich während der NS-Zeit die „Erbkartei", die u. a. Grundlage für die spätere Deportation und Vernichtung war.

Am 27.1.2000 brachten die Roma-Union Frankfurt, der Förderverein Roma und verschiedene Einzelpersonen eine Gedenktafel, die ausschließlich von privaten Unterstützern finanziert wurde, gegen den langjährigen Widerstand des Kulturdezernats, des Instituts für Stadtgeschichte sowie der Mehrheit des Ortsbeirats und des Stadtparlaments, am Stadtgesundheitsamt an. Sie erinnert an die Verbrechen, nennt die Täter und fordert Verantwortung ein.

Nach dem Überfall der Hamas haben antisemitische Gewaltakte enorm zugenommen. Damit einher geht die Bedrohung von Roma und Sinti, Angriffe auf MigrantInnen und Flüchtlingsunterkünfte. Sowohl die gesellschaftliche Mitte als auch rechte Parteien wie die AFD sind verantwortlich für die Zunahme von Hass und Menschenverachtung. Der Förderverein Roma ruft anlässlich des Gedenkens an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz dazu auf, sich gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus zu wenden.