Gedenken an die Pogromnacht auf dem Hülya-Platz
Wir laden ein zu einer Zusammenkunft auf dem Hülya-Platz in Bockenheim, am 9. November, dem Tag zum Gedenken an die Pogromnacht vor 75 Jahren, einen Blumenstrauß oder einen Kranz am Hammering-Man niederzulegen. Das Bockenheimer Denk-Mal soll Anstoß sein zum Nachdenken über Unmenschlichkeit und Barbarei , verübt von Anhängern rassistischer Vorstellungen und es soll mahnen, dass es für Gewalt gegen andere, für Menschenverachtung und Menschenvernichtung in der Vergangenheit und heute keinen Platz in der Gesellschaft geben darf. Es steht als Symbol gegen Verfolgung von Minderheiten und Andersdenkender, gegen faschistische und rassistische Tendenzen - für Toleranz und Gleichberechtigung.
- https://frankfurter-info.org/termine/gedenken-an-die-pogromnacht-auf-dem-hulya-platz
- Gedenken an die Pogromnacht auf dem Hülya-Platz
- 2013-11-09T18:00:00+01:00
- 2013-11-09T19:00:00+01:00
- Wir laden ein zu einer Zusammenkunft auf dem Hülya-Platz in Bockenheim, am 9. November, dem Tag zum Gedenken an die Pogromnacht vor 75 Jahren, einen Blumenstrauß oder einen Kranz am Hammering-Man niederzulegen. Das Bockenheimer Denk-Mal soll Anstoß sein zum Nachdenken über Unmenschlichkeit und Barbarei , verübt von Anhängern rassistischer Vorstellungen und es soll mahnen, dass es für Gewalt gegen andere, für Menschenverachtung und Menschenvernichtung in der Vergangenheit und heute keinen Platz in der Gesellschaft geben darf. Es steht als Symbol gegen Verfolgung von Minderheiten und Andersdenkender, gegen faschistische und rassistische Tendenzen - für Toleranz und Gleichberechtigung.
09.11.2013 von 18:00 bis 19:00 (Europe/Berlin / UTC100)
Hülya-Platz in Bockenheim
DER KLEINE HAMMERING–MAN BLEIBT AUF DEM HÜLYA-PLATZ
Mit dieser Mitteilung in der Presse ( s. FR vom 5. Nov. 2013) wurden diejenigen, die für den Verbleib des Kleinen Hammering - Man schon seit Jahren eintraten, überrascht. Die erneute Androhung städtischer Behörden, bis zum Jahresende die Statue endgültig zu beseitigen, ist vom Tisch.
Initiativen, Bürgerinnen und Bürger sowie politische Vertreterinnen und Vertreter der Stadt haben sich dieses Jahr bei der Gedenkveranstaltung zum 20. Jahrestag des Anschlags von Solingen für den dauerhaften Erhalt des Kleinen Hammering - Man ausgesprochen.
Der „Kleine Hammering - Man“, der ein Hakenkreuz zerschlägt, wurde 1995 auf dem Hülya Platz aufgestellt. Er soll als ein ´Denk - Mal´ an den 50. Jahrestags der Befreiung vom Faschismus und an die rassistischen Anschläge Anfang der 90iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, an die 182 Nazimorde, darunter die rassistischen NSU-Morde, erinnern.
Angeregt von Migranten/ Migrantinnen und Initiativen erhielt 1998 der Hülya-Platz seinen Namen.
In Solingen wurde am 29. Mai 1993 die aus der Türkei stammende Familie Genç Opfer eines Brandanschlages, den vier Neonazis verübten. Zwei Frauen und drei Mädchen, darunter die 9-jährige Hülya, mussten sterben. In Bockenheim wurde zum ersten Mal ein Platz nach einem Opfer von Neonazis benannt.
Die Bedeutung des Namens und der Statue ist von höchster Aktualität angesichts der gesellschaft--lichen und politischen Entwicklung Deutschlands in den vergangenen 20 Jahren. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 bis Ende 2011 wurden von der Amadeu Antonio Stiftung 182 Todesopfer durch Angriffe auf MigrantInnen, Obdachlose und Homosexuelle aufgrund rassistischer und rechtsextremer Gewalttaten gezählt. Bundesweit existieren seit langem regionale Hochburgen, in denen Rechtsradikale die Gesellschaft in einem erheblichen Ausmaß unterwan-dert haben. Durch massive Polizeikräfte geschützt, können rechtsextreme, faschistische Gruppen, so der Versuch am 1. Mai 2013 in Frankfurt, ihre menschenverachtende und erniedrigende Propaganda in Aufmärschen vertreten. Dies ist Grund genug ein eindeutig antirassistisches und antifaschistisches Mahnmal zu erhalten und zu schützen.
Die Politik der Stimmungsmache und der Verhetzung gegenüber Minderheiten ist in den letzten 2 Jahrzehnten nicht verstummt. Die Medienkampagne anlässlich der rassistischen Thesen von Thilo Sarrazin, die Hetze gegen Romas, die Abschiebungspraxis gegen Flüchtlinge, die ungleiche Behandlung von Migrant*Innen im Verhältnis zu der sog. Mehrheitsgesellschaft vergrößern und vertiefen den alltäglichen Rassismus.