Gedenkaktion 1616 KZ-Häftlinge

erstellt von LAGG e.V. — zuletzt geändert 2022-03-17T15:00:25+02:00
Aus Anlass des 77. Jahrestags des Todesmarsches aus dem KZ werden wir alle Häftlinge, von denen die übergroße Mehrheit KZ und Todesmarsch oder Todestransport nicht überlebt haben, namentlich würdigen.
  • Gedenkaktion 1616 KZ-Häftlinge
  • 2022-03-19T14:00:00+01:00
  • 2022-03-19T16:00:00+01:00
  • Aus Anlass des 77. Jahrestags des Todesmarsches aus dem KZ werden wir alle Häftlinge, von denen die übergroße Mehrheit KZ und Todesmarsch oder Todestransport nicht überlebt haben, namentlich würdigen.
  • Wann 19.03.2022 von 14:00 bis 16:00 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Nördliches Mainufer, zwischen Friedensbrücke und Flösserbrücke
  • Web Externe Webseite besuchen
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Seit seiner Gründung 1992 hat sich der Verein LAGG (Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim) zum Ziel gesetzt, das Konzentrationslager "Katzbach" in den Adlerwerken nach jahrzehntelanger Leugnung und Verharmlosung zu einem festen Bestandteil der Erinnerungskultur Frankfurts zu machen. Einen Teilerfolg hatten wir mit unserer Forderung nach "Entschädigung" der damals noch lebenden ehemaligen Häftlinge erzielt, ein weiterer Erfolg ist jetzt mit der Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte in den ehemaligen Adlerwerken erreicht. Diese wird im Frühjahr 2022 eröffnet und trägt den Namen "Geschichtsort Adlerwerke. Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager.

Am Samstag, den 19. März zwischen 14 und 16 Uhr am nördlichen Mainufer werden 1.616 Menschen aus Frankfurt und Umgebung der 1.616 in das Konzentrationslager verschleppten Menschen gedenken. Sie tragen jeweils einen der Namen der KZ-Häftlinge auf einem selbst gemachten Schild.

Am 16. März 1945 fuhr ein Todestransport mit Güterwagen von den Adlerwerken in das KZ Bergen-Belsen und am 24. März wurden die Gefangenen, die noch laufen konnten, auf einen Todesmarsch nach Hünfeld getrieben und von dort mit Güterwagen in das KZ Buchenwald gebracht. Die Befreiung Frankfurts am 28.3.1945 kam für die KZ-Häftlinge in den Adlerwerken zu spät.

Das KZ mit dem Decknamen "Katzbach" bestand nur 7 Monate und war mörderisch. Vermutlich haben von diesen 1.616, meist aus dem Warschauer Aufstand Verschleppten nicht mehr als 120 bis 140 überlebt. Auf dem Frankfurter Hauptfriedhof sind über 518 KZ-Häftlinge, die direkt im KZ ermordet wurden, begraben.

Wir machen die Aktion in Kooperation mit der Gedenkstätte "Geschichtsort Adlerwerke - Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager", die am 25. März am historischen Ort eröffnet wird.

Um die Teilnehmer*innen und die Passant*innen vor Corona zu schützen, werden Abstände von 1,50 m eingehalten, womit sich eine 2,5 km lange Menschenkette ergibt, von der Friedensbrücke bis zur Flösserbrücke. Es wird eine virtuelle Kundgebung ab 14.30 über auf der Strecke verteilte Lautsprecher übertragen.

Wer spontan noch dazu kommen möchte, erhält von uns am Zentralstand am Eisernen Steg ein Schild mit einem Zitat von Überlebenden über KZ und Todesmarsch.

LAGG e.V. in Kooperation mit dem "Geschichtsort Adlerwerke. Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager"Bildschirmfoto vom 2022-03-15 12-38-38.png