Filmreihe: 50. Jahrestag Militärputsch Chile

by Filmforum Höchst veröffentlicht 09.08.2023 , zuletzt geändert 20.09.2023

Filme von Patricio Guzmán vom 14. bis 20. September 2023

Wann

20.09.2023 von 18:30 bis 22:00 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Str. 46a

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La Batalla de Chile / Die Schlacht um Chile

In seinem legendären Dokumentarfilm La batalla de Chile – La lucha de un pueblo sin armas / Die Schlacht um Chile – Der Kampf eines unbewaffneten Volkes (1973–1978) hat Patricio Guzmán das letzte Regierungsjahr Salvador Allendes und der Unidad Popular auf einzigartige Weise festgehalten. Zum ersten Mal war es in Lateinamerika möglich, eine revolutionäre Situation Tag für Tag zu filmen. Patricio Guzmán und sein Filmteam hielten die entscheidenden Vorgänge von Jänner bis September 1973 filmisch fest. Das Filmmaterial konnte nach dem Putsch über die schwedische Botschaft illegal außer Landes geschafft werden.

Der Film setzt sich aus Elementen der Reportage, des gefilmten Diskurses, der soziologischen Untersuchung, der journalistischen Chronik und des Spielfilms zusammen und besteht aus drei Teilen, die - auch unabhängig voneinander gesehen - durch die Kraft der Bilder beeindrucken.

Part 1: La Insurrección de la burguesia / Der Aufstand der Bourgeoisie
(1975 | 100 Min.)
Do 14.09. um 18:30 + Fr 15.09. um 20:30

Part 2: El golpe de estado / Der Staatsstreich
(1977 | 90 Min.)
Fr 15.09. um 18:30 + Sa 16.09. um 18:30

Part 3: El poder popular / Die Macht des Volkes
(1979 | 83 Min.)
Sa 16.09. um 20:30 + Mo 18.09. um 18:30


Mi país imaginario - Das Land meiner Träume

Eines Tages und ohne Vorwarnung brach eine Revolution aus. Es war das Ereignis, auf das der Dokumentarfilmer Patricio Guzmán sein ganzes Leben lang gewartet hatte: anderthalb Millionen Menschen auf den Straßen von Santiago de Chile, die Gerechtigkeit, Bildung, Gesundheitsversorgung und eine neue Verfassung forderten, welche die strengen Regeln ersetzen sollte, die dem Land während der Militärdiktatur Pinochets auferlegt worden waren.

MI PAÌS IMAGINARIO zeigt aufwühlende Aufnahmen von Protesten an vorderster Front und Interviews mit engagierten Aktivistenführer*innen und stellt auf eindrucksvolle Weise eine Verbindung zwischen der komplizierten und blutigen Geschichte Chiles, den aktuellen revolutionären sozialen Bewegungen und der Wahl eines neuen Präsidenten her.

(CL, Fr 2022 | FSK 12 | 84 Min. | sp.OmU)

Di 19.09. um 18:30 | Do 14.09., Mo 18.09. um 20:30

Trilogie von Patricio Guzmán

Nostalgia de la Luz - Nostalgie des Lichts

Kreisend bewegt sich Dokumentarfilmer Patricio Guzmán von der Astronomie zur chilenischen Diktatur Pinochets. Es ist ein atemberaubender Moment, wenn ein junger Astrologe sein Forschen mit der endlosen Suche von Witwen nach den Überresten ihrer vom Pinochet-Regime ermordeten Männer in den Weiten der Atacama-Wüste vergleicht: Sie beide würden nach Spuren der Vergangenheit suchen – er im All, die Frauen in der Wüste.

(FR, CL, ES, DE, US 2010 | FSK 12 | 90 Min. | sp.OmU)

Di 19.09. um 20:30

El botón de nácar - Der Perlmuttknopf

Im zweiten Teil der Trilogie erzählt Patricio Guzmán die Geschichte Chiles als eine Kulturgeschichte des Wassers und des Pazifischen Ozeans, der den größten Teil der Ländergrenzen von Chile ausmacht. Der Film erzählt von der indigenen Bevölkerung, die als Volk von Seefahrern eine besonders enge Beziehung zum Wasser hatte, und spannt dabei einen Bogen von ihrer Auslöschung und dem Verlust ihrer kulturellen Schätze zu den Toten der Militärdiktatur, die von Pinochets Regime im Meer versenkt wurden. Die Kontinuität der Gewalt in der Geschichte Chiles kontrastiert mit den atemberaubenden Bildern der Chilenischen Landschaft.

(FR, CL, ES 2015 | FSK 12 | 82 Min. | sp.OmU)

Mi 20.09. um 18:30

La Cordillera de los sueños - Die Kordillere der Träume

Im dritten Teil nun betrachtet Guzmán, der seit dem Pinochet-Putsch 1973 im Pariser Exil lebt, die Natur seiner Heimat als Sinnbild der politischen Geschichte von revolutionärer Utopie, faschistischer Diktatur und neoliberalem Raubbau an der Gesellschaft. Nach der Atacama-Wüste – dem trockensten Gebiet der Welt und wichtigsten Standort für Weltraumteleskope, aber auch Standort von Pinochets Konzentrationslager – und dem Wasser des Pazifiks, in dem tausende Regimegegner an Bahnschienen gefesselt ertränkt wurden, widmet sich Guzmán nun dem Anden-Gebirge. 80% der Oberfläche Chiles macht es aus und ist doch ein blinder Fleck im chilenischen Bewusstsein – ähnlich wie die Gräuel der Diktatur und die ungebrochene Tradition des Widerstands gegen sie.

(FR, CL 2019 | FSK 6 | 85 Min. | sp.OmU)

Mi 20.09. um 20:30

Eintritt: 7 / 3,50 €

Kartenreservierung: 069 212 45 714 oder filmforum.vhs@stadt-frankfurt.de