Film: Intercepted - Abgehört

by naxos.Kino veröffentlicht 11.07.2024

Ein Dokumentarfilm über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit Februar 2022. Bilder, die das Ausmaß der Zerstörung einfangen, werden auf der Tonspur kombiniert bzw. kontrastiert mit Telefonaten, die russische Soldaten von der Ukraine aus mit Familienmitgliedern zuhause, meist Müttern und Partnerinnen, geführt haben.

  • Film: Intercepted - Abgehört
  • 2024-07-23T19:00:00+02:00
  • 2024-07-23T23:59:59+02:00
  • Ein Dokumentarfilm über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit Februar 2022. Bilder, die das Ausmaß der Zerstörung einfangen, werden auf der Tonspur kombiniert bzw. kontrastiert mit Telefonaten, die russische Soldaten von der Ukraine aus mit Familienmitgliedern zuhause, meist Müttern und Partnerinnen, geführt haben.
Wann

23.07.2024 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Naxoshalle, Waldschmidtstr. 19 HH

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Was treibt die Menschen an, die in dein Land kommen, um Krieg zu führen? Intercepted sucht Antwort auf diese Frage in zwei parallelen Welten. Die Kamera nimmt Bilder der Zerstörung auf, in ruhigen Einstellungen, in denen ukrainische Dörfer und Städte, Häuser und Autobahnen nach ihrer Befreiung von den russischen Okkupanten zu sehen sind. Wir schauen hin und sehen nicht den schwarzen Abgrund der Zerstörung und des Todes, sondern Landschaften, in denen (wieder) gelebt wird. Das macht Mut und setzt der medialen Normalisierung des Grauens etwas entgegen. Es sind Rahmungen gegen die Bilderflut.

Den schockierenden Kontrapunkt bildet die Tonspur. Wir hören – den ganzen Film über – Aufzeichnungen der vom ukrainischen Geheimdienst im Jahr 2022 abgehörten Telefongespräche russischer Soldaten mit ihren Familien. Schwer zu sagen, was mehr erschüttert: die soldatischen Geständnisse von Vergewaltigungen, Plünderungen, Folterungen von zivilen Opfern und Kriegsgefangenen oder die (meist) weiblichen Stimmen von „zu Hause", die von Chauvinismus und Hass, Falschinformation und schizophrener Propaganda zeugen. Fassungslos stehen sich Bild und Ton gegenüber, zusammengeführt im filmischen Raum.

(Dokumentarfilm von Oksana Karpovych. CAN/F/UKR 2024, 95 min., russ.m.engl.U)

Zum anschließenden Filmgespräch erwarten wir Dr. Jonas J. Driedger, Leibniz-Institut für Friedens-und Konfliktforschung; derzeit Vertretungsprofessor (für Politikwissenschaften) an der Goethe-Universität Frankfurt. Die Moderation hat Carola Benninghoven, naxos.Kino.