Film: Hannah - Obyčejnej život / Gewöhnliches Leben

erstellt von Initiative 9. November e.V. — zuletzt geändert 2022-09-05T20:04:08+01:00
Die Filmvorführung ist eingebettet in einen vorangestellten Kurzvortrag zum historischen Kontext sowie ein sich anschließendes, moderiertes Gespräch mit Hana Frejkova.
  • Wann 08.10.2022 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Hochbunker, Friedberger Anlage 5-6
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Im Film „Hannah, Gewöhnliches Leben" schildert Hana Frejkova ihre Familienbiografie, und greift dabei zahlreiche Themen auf, wie die Erfahrungen von (Re-) Migrantinnen und Migranten, von Jüdinnen und Juden in der damaligen Tschechoslowakei während und nach dem 2. Weltkrieg. Sie setzt sich mit Fragen der Identität auseinander und zeigt die Geschichte einer Frau, die ihren Platz und Weg im Leben sucht.

Hana Frejkova wurde 1945 in London, als Tochter der aus Prag geflohenen Eltern, im Exil geboren. Ihre Mutter, Elisabeth Henke Warnholtz, war eine aus Hamburg stammende Schauspielerin. Ihr Vater, der Volkswirtschaftler Ludvik Frejka, stammte aus einer jüdischen Familie aus Liberec (Reichenberg). Beide Eltern waren überzeugte Kommunisten. Nach Kriegsende kehrte die Familie nach Prag zurück. Im sogenannten "Slansky-Prozess", einem der bekanntesten stalinistischen Schau- beziehungsweise Säuberungsprozess, wurde Ludvik Frejka mit 10 weiteren Angeklagten wegen vermeintlichen Hochverrats 1952 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Der Prozess war in weiten Teilen von Antisemitismus geprägt. In der Anklageschrift wurde anstatt der tschechischen oder slovakischen Staatsbürgerschaft ausdrücklich auf die „jüdische Abstammung" der Angeklagten hingewiesen. Mutter und Tochter mussten Prag verlassen.

Viele Jahre später begann Hana Frejkova die Geschichte ihrer Familie aufzuarbeiten. 2007 erschien ihr Buch "Divny koreny" ("Seltsame Wurzeln"), 2020 der künstlerische Kurzfilm „Hannah", den wir in der Veranstaltung zeigen.

Eine Veranstaltung der Initiative 9. November e.V., Kurzvortrag: Anja Pinkowsky, Übersetzung: Michael Löffler

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
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