Enthüllung einer Gedenktafel für Lore Wolf

erstellt von VVN-BdA — zuletzt geändert 2020-03-03T12:42:51+01:00
Ehrung einer Frankfurter Widerstandskämpferin
  • Wann 11.03.2020 ab 16:30 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Gerlachstraße 24 , Frankfurt Höchst
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Nun ist es endlich soweit.

Am Mittwoch, 11. März 2020 wird am Haus um 16.30 h eine Gedenktafel für die mutige Widerstandskämpferin Lore Wolf enthüllt.

Kulturdezernentin Ina Hartwig wird für den Magistrat der Stadt Frankfurt eine Ansprache halten. Für die VVN-BdA wird Bruni Freyeisen sprechen, die Lore Wolf gut kannte.

Bereits um 14.30 h werden wir in der Senioreninitiative Höchst, Gebeschussstr. 44, ausführlich an Lore erinnern und anschließend zur Gerlachstraße 24 gehen.

Der 11. März ist übrigens der 120. Geburtstag von Lore Wolf.

Die Anregung für die Tafel ging von der Senioreninitiative Höchst aus, die eine weitere Reihe über Frankfurter Frauen durchgeführt hat: „Frankfurter Frauen im Widerstand“.

Schon als junge Frau legte sich Lore Wolf, damals noch Lore Winkler, mit den Repräsentanten der französischen Besatzung in Höchst an. Später als Sekretärin des Höchster Bürgermeisters Bruno Asch, kam es wieder zu Konflikten mit der Besatzungsmacht und sie wurde, wie viele, daraufhin aus Höchst ausgewiesen.

Schon früh war Lore Wolf gewerkschaftlich aktiv und engagierte sich bei den Naturfreunden. Während der Wirtschaftskrise 1929 ging sie mit ihrer Tochter und ihrem Mann in die USA, da sie hofften, dort Arbeit zu finden. Es gelang aber nur für kurze Zeit Da in der Sowjetunion Fachkräfte gesucht wurden, bewarben sie sich dort erfolgreich.

1933 war ein Heimaturlaub in Deutschland geplant, um die Eltern zu besuchen.

Bei der Einreise wurden Ihnen die Rückfahrkarten sofort abgenommen. Lore Wolf, bis dahin parteiisch, aber parteilos, trat in die bereits illegale KPD ein und engagierte sich bei der „roten Hilfe“. Als die Gruppe verraten wurde, gelang ihr die Flucht ins Saarland und später nach Paris. Hier arbeitete sie erneut im Widerstand. In Paris traf sie Anna Seghers; ihr gab sie wertvolle Informationen für ihr Buch, „Das siebte Kreuz“ und tippte das Manuskript.

1940 wird Lore Wolf denunziert und verhaftet. Das Urteil lautete 12 Jahre Zuchthaus. Sie verbracht fünf Jahre in verschiedenen Zuchthäusern in Einzelhaft.

Nach ihrer Rückkehr nach Frankfurt nahm sie ihre politische Arbeit wieder auf und half in der „Betreuungsstelle für politisch Verfolgte“ Menschen, die aus den Konzentrationslagern kamen. Lore Wolf war Mitbegründerin der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes). Nach dem Verbot der KPD schloss sie sich der DKP an.

Von 1916 bis zu ihrer Pensionierung 1965 war Lore Wolf mit Unterbrechungen bei der Stadt Höchst bzw. Frankfurt angestellt.

1991 wurde sie als Widerstandskämpferin von der Stadt Frankfurt mit der Johanna-Kirchner-Medaille geehrt.

Da einige von Euch sie bzw. ihre Tochter Hannelore noch kennengelernt haben, wäre es schön, wenn ihr bei dieser Veranstaltung dabei sein und berichten könntet“, schreibt uns Waltraud Beck-Stromberger, eine der Initiatorinnen zur Einrichtung dieser Gedenktafel.