Eine Million gegen Rechts

erstellt von DAS BETT — zuletzt geändert 2019-03-12T21:34:21+01:00
Benefizkonzert mit Strom und Wasser & Pulsar Trio. Unser Ziel: Eine Million Euro für gefährdete selbstverwaltete Jugenzentren oder soziokulturelle Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen zu erwirtschaften, um damit ihr Überleben zu sichern.
  • Eine Million gegen Rechts
  • 2019-03-14T20:30:00+01:00
  • 2019-03-14T23:59:59+01:00
  • Benefizkonzert mit Strom und Wasser & Pulsar Trio. Unser Ziel: Eine Million Euro für gefährdete selbstverwaltete Jugenzentren oder soziokulturelle Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen zu erwirtschaften, um damit ihr Überleben zu sichern.
  • Wann 14.03.2019 ab 20:30 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Das Bett, Schmidtstr.12
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Eintritt frei • Spende erbeten 

Eine Million gegen Rechts

Seit über 30 Jahren bin ich nun, wie Tausende andere Musiker und Bands auch, auf den Bühnen der soziokulturellen Zentren und selbstverwalteten Jugendhäuser unterwegs. Orte der Weltoffenheit, basisdemokratisch, tolerant, jung und fernab vom Mainstream auch immer bereit, ein Zuhause für diejenigen zu sein, die es sonst schwer haben in der Gesellschaft. Diese Orte sind bedroht und brauchen unsere Unterstützung.

Wer meint, es sei utopisch, die Summe von 1 Million zusammenzukriegen – klar, kann natürlich sein!

Warum wir es trotzdem versuchen?
» Die AfD hat in einer Spendenaktion 2,1 Millionen Euro in kürzester Zeit sammeln können.
» Ein Leopard-2 Panzer kostet etwa 3 Millionen Euro.
» 100 Meter Autobahn kostet im Schnitt 1 Million Euro.
» Mit einer Staffel „DSDS“ verdient Dieter Bohlen rund 1 Million Euro.

Das Problem: Von der sogenannten Identitären Bewegung werden mittlerweile Ferienfreizeiten angeboten, die garantiert „ausländerfrei, frei von Gender-Diskussionen und patriotisch“ sind. Geleitet von ausgebildeten Sozialpädagoginnen und -Pädagogen. Studien belegen, dass viele Studenten mit rechter Gesinnung in Erziehungsberufe streben. Gleichzeitig entstehen überall neue rechte Jugendzentren.

Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg lassen sich schon heute recht gut prognostizieren und man muss das Schlimmste befürchten. (In der sächsischen Schweiz z.B. hat die AfD laut Umfrage zur Zeit 40%, die NPD kommt mit 7% noch obendrauf.) Das bedeutet, diese Parteien werden höchstwahrscheinlich in alle kommunalen Kulturgremien rein kommen, Kultur- und Bildungsentscheidungen treffen und auf jeden Fall alles tun, die ohnehin angeschlagenen soziokulturellen Zentren und selbstverwalteten Jugendhäuser zu schließen oder umzugestalten.

Das wird wiederum dazu führen:
» dass Alternative Kultur nicht mehr angeboten werden kann,
» dass weltoffene Künstler keine Auftrittmöglichkeiten finden,
» dass der kulturelle Underground verödet und
» dass Jugendliche, vor allem solche, die aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen, nur noch von rechten Einrichtungen „abgeholt“ werden und dort auch ein entsprechendes weltanschauliches Zuhause finden.

Ich denke, das ist eine Entwicklung, der wir mit allen unseren Möglichkeiten entgegentreten sollten. Unser Plan: 100 Konzerte in 100 Städten.
» Neben der abendlichen Konzerteinnahmen bitten wir auch Unternehmen, Gewerkschaften, Parteien, Kirchen, Banken und die Stadt selbst um Unterstützung.
» Die Unterstützung kann anonym erfolgen. Gerne veröffentlichen wir aber auch, wer uns hilft.
» Die gesammelten Gelder sollen den Jugendzentren und Kultureinrichtungen zugute kommen, damit die evtl. ihre Häuser kaufen können, Sicherheiten gegen Kündigungen haben oder mit den Geldern entsprechende Anwaltskosten, Werbung für Überlebensaktionen, wichtige Kulturprogramme, notwendige Sanierungen usw. tragen können.

Die Aktion: Eine Million gegen Rechts. Bis 31. Dezember 2019 soll sich die Aktion hinziehen. Ich denke, das muss vorbereitend geschehen und nicht erst nach der Wahl, denn dann bleibt keine Zeit mehr. Unser Ziel: Eine Million Euro für gefährdete selbstverwaltete Jugenzentren oder soziokulturelle Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen zu erwirtschaften, um damit ihr Überleben zu sichern.

In der Hoffnung auf eure Unterstützung, grüße ich euch, Euer Heinz

STROM UND WASSER

Seit Jahren das Extremste, was man unter der Bezeichnung „Liedermacher“ finden kann, halten die Damen und Herren von Strom & Wasser nicht nur durch ihre brilliante Musik, ihren hohen Gute-Laune Faktor und der wilden Mischung aus Politik, Party und anspruchsvollen Texten das Konzertpublikum im Bann – auch ihre politischen Aktionen sind spektakulär. 1000 km sind sie für Obdachlose durch die Republik gelaufen, 800 km für den Artenschutz durch deutsche Flüsse geschwommen fast 7000 km für Flüchtlinge durch die Lande geradelt – um dann mit Weltklasse-Musikern auf Tour zu gehen, die in deutschen Flüchtlingslagern ohne Auftrittsmöglichkeiten leben.

Mehr als 100.000 Euro Spenden für die Betroffenen konnten Heinz Ratz und seine Band dabei sammeln. Und auch nach zwölfjähriger Bandgeschichte präsentiert sich Strom & Wasser angriffslustiger, spielfreudiger und bunter denn je: Ska-Punk-Polka-Randfiguren-Walzer-Rock mit stark kabarettistischer Schlagseite. Ein unbedingtes Muß für jeden, der mehr als nur den üblichen Mainstream sucht.

Heinz Ratz hat gemeinsam mit Konstantin Wecker das „BOK“ gegründet – das Büro für Offensivkultur – das sich zu einer musikalischen schnellen Eingreifgruppe und einem wirkungsvollen Netzwerk gegen den europaweit aufkeimenden Faschismus und überhaupt jede Form von Unrecht entwickeln soll.

Vor und nach den Veranstaltungen und auch während des Konzertes zwischen den Songs informiert Heinz Ratz über die stattfindende Vernetzung, über seine Erfahrungen in politisch schwierigen Gegenden, in denen eigentlich nur noch braune Strukturen nennenswert funktionieren, bzw. die Demokratie schon in der Defensive ist, vor allem aber auch von der erfolgreichen Zusammenarbeit mit geflüchteten Musikern und den Besuchen von über 200 Flüchtlingslagern. Gleichzeitig findet eine weitere Vernetzung mit den politisch relevanten Gruppen vor Ort statt, mit den lokalen Musikern und mit Einzelpersonen, die daran interessiert sind, sich gegen Rechts und für Demokratie zu positionieren.