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Deutsch-vietnamesische Diaspora und der Mauerfall. Film „Bruderland ist abgebrannt“ und anschließendes Gespräch mit Angelika Nguyen, Mai-Phuong Kollath und Dan Thy Nguyen.

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  • 2020-03-18T19:00:00+01:00
  • 2020-03-18T22:00:00+01:00
  • Deutsch-vietnamesische Diaspora und der Mauerfall. Film „Bruderland ist abgebrannt“ und anschließendes Gespräch mit Angelika Nguyen, Mai-Phuong Kollath und Dan Thy Nguyen.
Wann

18.03.2020 von 19:00 bis 22:00 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Bildungsstätte Anne Frank, Hansaallee 150

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Angelika Nguyens Film „Bruderland ist abgebrannt“ (1992, 28 Min.) ist eine Momentaufnahme der Lebenssituationen deutsch-vietnamesischer Communities in Ostberlin nach dem Mauerfall. Entstanden in der Zeit zwischen den Pogromen von Hoyerswerda (September 1991) und Rostock-Lichtenhagen (August 1992), dokumentiert der Film die rechtliche und soziale Unsicherheit ehemaliger Vertragsarbeiter*innen, die Wirkung der rassistischen Gewalt der frühen 1990er, Ankommen und Abschied auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld.

Im Anschluss an den Film sprechen wir mit Angelika Nguyen, Mai-Phuong Kollath und Dan Thy Nguyen über deutsch-vietnamesische Erinnerungen an die „Wende“, Kontinuitäten von Rassismus und rechter Gewalt in Ost- und Westdeutschland sowie antirassistisches Engagement und Erinnern.

Veranstaltung im Rahmen der Sonderausstellung „Anderen wurde es schwindelig. 1989/90: Schwarz, jüdisch, migrantisch“, gemeinsam mit response, Beratung für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.

Mai-Phuong Kollath, geboren 1963 in Hanoi, kam 1981 als Vertragsarbeiterin in die DDR. Sie lebte lange im Wohnheim für vietnamesische Vertragsarbeiter*innen in Rostock-Lichtenhagen. Seit 1994 engagiert sie sich in Rostock im deutsch-vietnamesischen Verein Diên Hồng und ist als interkulturelle Beraterin und Diversity-Trainerin für migrationspolitische Gremien, Parteien und Institutionen tätig.

Angelika Nguyen, geboren in Ostberlin/DDR, studierte Filmwissenschaft und Filmdramaturgie an der HFF Babelsberg. Sie schreibt Film- und Literaturkritik in der Tagespresse und Filmtexte für telegraph.cc. Ihre Texte erscheinen außerdem in der Fachzeitschrift für Historik “WerkstattGeschichte” sowie in Publikationen der Landeszentrale für politische Bildung. Sie ist Mitstreiterin in diversen antirassistischen Initiativen.

Dan Thy Nguyen, geboren 1984 in Düren, ist freier Theaterregisseur, Schauspieler, Schriftsteller und Sänger in Hamburg. Sein Theaterstück "Sonnenblumenhaus" (2014) dokumentiert das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen aus Sicht der Überlebenden. Seit 2015 tourt er durch verschiedene Städte in Deutschland mit seine Lecture-Performance „Denken was Tomorrow“, welches sich mit der Flucht seiner eigenen Familie als geflüchtete Boat People beschäftigt.