Carl Tesch: Ein Frankfurter Widerstandskämpfer

erstellt von Historisches Museum Frankfurt — zuletzt geändert 2019-09-10T22:24:33+02:00
Vortrag und Zeitzeugengespräch.
  • Wann 27.09.2019 von 18:00 bis 20:00 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Historisches Museum, Sonnemann-Saal
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Dieter Wesp, Vorsitzender des Vereins für Frankfurter Arbeitergeschichte, stellt das bewegte Leben Carl Teschs in einem Bildervortrag vor.

Sonja Tesch, die Tochter Carl Teschs, erinnert sich in einem Zeitzeugengespräch an ihren Vater.

Carl Tesch ist für die Volksbildung und für das Volkstheater in Frankfurt eine zentrale Person. Ihm ging es um „Kultur für Alle“ und immer auch um die Verbindung von Erwachsenenbildung und Arbeiterbewegung. Bisher hat er nicht die öffentliche Anerkennung gefunden, die ihm zukommt.

Carl Tesch ist Sohn der SPD Reichstagsabgeordneten und politisch Verfolgten Johanna Tesch, die im KZ Ravensbrück ermordet wurde.

Carl Tesch macht in Frankfurt eine Lehre als Werkzeugmacher bei Voigt und Haeffner und tritt mit 18 Jahren der SPD bei. Er studiert an der Frankfurter Akademie der Arbeit und wird in Berlin Sekretär der Gewerkschaft der Gemeinde und Staatsarbeiter und Leiter einer Volksbibliothek. Er wird 1933 entlassen und kehrt nach Frankfurt zurück.

Carl Tesch arbeitet im politischen Widerstand und muss 1935 vor drohender Verhaftung in die Schweiz fliehen. Dort wird er 1940, weil er weiterhin in einer Widerstandsgruppe mit anderen Emigranten aktiv ist, ins Zuchthaus gesperrt und muss anschließend in mehreren Internierungslagern Feld- und Deicharbeiten verrichten.

1945 kehrt Carl Tesch nach Frankfurt zurück. Er baut mit Else Epstein den Bund für Volksbildung, die Vorläuferorganisation der Volkshochschule, neu auf und ist von 1948 bis 1969 dessen Direktor.

Tesch ist Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“, einer Kooperation des DGB und des Bundes für Volksbildung. Sowohl in der Volkhochschule als auch bei „Arbeit und Leben“ engagiert sich Carl Tesch auch auf Landes- und Bundesebene.

Er initiiert die erste Ausstellung zu den Auschwitzprozessen in der Paulskirche, als auch Veranstaltungen gegen die Wiederbewaffnung und für die europäische Einigung. Tesch ist auch an der Gründung des Theaters am Turm 1963 beteiligt.

1970 stirbt Carl Tesch mit 68 Jahren in Frankfurt.

Veranstalter: Historisches Museum Frankfurt | Frankfurter Bund für Volksbildung e.V. | Volkshochschule Frankfurt am Main | DGB-Region Frankfurt-Rhein-Main | Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben (DGB/VHS) Frankfurt am Main | Hessischer Volkshochschulverband | Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte e.V.

Eintritt frei