Zusammen kämpfen für eine solidarische Stadt!

erstellt von Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn — zuletzt geändert 2021-03-23T19:04:45+01:00
Bundes- und europaweite Proteste am Housing Action Day 2021
Auch 2021 beteiligt sich das „Aktionsbündnis gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung“, ein bundesweiter Zusammenschluss von Mieterinnen-und Mieterinitiativen und Recht auf Stadt-Gruppen, am europaweiten Housing Action Day. In über 20 Städten in Deutschland – von Hamburg im Norden bis München im Süden, von Aachen im Westen bis Dresden im Osten – werden am Samstag, den 27. März, Aktionen und Proteste stattfinden. Hinzu kommen 40 weitere Städte in ganz Europa, in denen Aktive an diesem Tag „Wohnen für Menschen statt für Profite“ fordern. Neben der verstärkten Nutzung sozialer Medien sind dabei auch vielfältige und Corona-konforme Aktionen im öffentlichen Raum geplant, darunter Kundgebungen, Demonstrationen und künstlerische Interventionen.

Dazu erklärt Werner Eggert von Recht auf Stadt Köln: „Gerade in Corona-Zeiten ist es nötiger denn je, dass wir für eine solidarische Stadt streiten, denn die Krise verschärft die soziale Frage. Die schon zuvor hohen Mieten werden für immer mehr Menschen  unbezahlbar. Und auch Betreiber*innen von Kleingewerbe oder Musikclubs fürchten um ihre Existenz. Daher fordern wir, die Mietschulden nicht nur zu stunden, sondern komplett zu erlassen, anstatt hohe Mieten und Finanzinvestor*innen zu subventionieren. Krisengewinne müssen umverteilt und hohe Mieten gedeckelt werden. Einen sofortigen Mietenstopp für 6 Jahre fordert die bundesweite Kampagne Mietenstopp!“

Birgit Otte, aktiv bei Recht auf Stadt Hamburg, ergänzt: „Wir sind schon mittendrin in der 3. Corona-Welle. Gerade Wohnungslosen und Geflüchteten fehlen noch immer eigene Räume, um sich vor der Pandemie schützen zu können. Dies ist weder auf der Straße noch in Massenunterkünften mit schlechten hygienischen Bedingungen möglich. Daher müssen endlich Hotels und andere geeignete Einrichtungen für Wohnungslose und Geflüchtete geöffnet werden. Schutzräume brauchen auch Frauen, die häusliche Gewalt erfahren haben. Während der Pandemie hat es hier einen deutlichen Anstieg gegeben. Die Plätze in den Frauenhäusern müssen dringend ausgebaut werden.“

Abschließend erklärt Felix Wiegand von Stadt für Alle aus Frankfurt: „Die Mieten- und Wohnungskrise macht einmal mehr deutlich: Wohnraum und Boden dürfen keine Ware sein. Mit einem menschlichen Grundbedürfnis darf kein Profit gemacht werden. Deshalb müssen nicht nur städtische Grundstücke in öffentlicher Hand bleiben, sondern auch große Wohnungskonzerne enteignet und vergesellschaftet werden. Die Initiative ,Deutsche Wohnen & Co. enteignen!‘ in Berlin macht es vor. Wir unterstützen das Volksbegehren und hoffen, dass es anderswo Nachahmer*innen findet.“

Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, Pressemitteilung, 23. März 2021