Zum 3. Verhandlungstag im besetzten Haus in der Günderrodestr. 5

Am heutigen Tag, dem 19.12., hat der dritte Verhandlungstag zwischen dem Kollektiv „Freiräume statt Glaspaläste", der FAZ und der KEG stattgefunden. Das Kollektiv forderte unter anderem eine Übergangsnutzung des Hauses bis zum Zeitpunkt des Abrisses, um wohnungslosen Menschen einen Wohnraum zur Verfügung stellen zu können.

Zumindest auf diesen Teil der Forderungen wurde eingegangen. Ergebnis der Verhandlungen ist, dass am 20.12. ein Gestattungsvertrag unterschrieben wird, der die Nutzung des Gebäudes bis mindestens Ende April 2023 sichert.

Jule, Pressesprecherin des Kollektivs, dazu: „Wir freuen uns über den Ausgang der Verhandlungen und dass in den kommenden Monaten der Wohnraum wohnungslosen Menschen zur Verfügung gestellt werden kann. Die nächste Zeit wird es im Haus in erster Linie darum gehen, alle Räume bewohnbar zu machen und das nötige Wohnkonzept gemeinsam mit den beteiligten Initiativen fertigzustellen. Trotzdem wird das Haus auch weiterhin offen bleiben für kulturelle Veranstaltungen, Diskussionen und nachbarschaftlichen Austausch."

Matthias weiter: „Dass es in den kommenden Wochen und Monaten möglich ist, dass Menschen hier wohnen ist als großer Erfolg zu verbuchen. Hiermit zeigen wir, dass es möglich ist, stadtpolitisch etwas zu verändern. Besonders der tragische Erfrierungstod des Obdachlosen hier im Gallus letzte Woche hat für uns nochmal deutlich gezeigt, dass sich etwas in der Frankfurter Stadt- und Wohnungspolitik verändern muss! Jahr für Jahr lobt sich die Stadt selbst dafür, U-Bahnhöfe als Schlafplätze für Wohnungslose zu öffnen, während sie immer neue Projekte wie die Hellerhöfe verabschiedet, für die Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben werden. Soziale Stadtpolitik sieht anders aus!"

Pressemitteilung 19.12.2022