Warten auf Tram 14 - LINKE fordert mehr Fahrdienstpersonal

Recht lapidar wird in den letzten Monaten immer wieder darüber informiert, dass es wegen krankheitsbedingten Personalausfällen zu Ausfällen und Einschränkungen im Frankfurter Liniennetz kommt. Da es „vertretbare Alternativen“ gäbe, sind einige Linien gezielt eingeschränkt worden.

Vor einigen Tagen wurde erneut darüber, dass nun die Buslinien 31 und 79 wieder in Betrieb seien. Die Straßenbahnlinien 14 und 15 allerdings werden in den kommenden Wochen aber weiterhin nur eingeschränkt verkehren. Daniela Mehler-Würzbach, verkehrspolitische Sprecherin der LINKEN. im Römer, erklärt hierzu:

„Ich verstehe die Herangehensweise, lieber kontrolliert Linien stillzulegen als unkontrollierte Ausfälle im ganzen Netz zu riskieren. Die aktuelle Informationslage macht aber deutlich, dass hier keine kurzfristigen Verbesserungen zu erwarten sind und voraussichtlich weiter mit Einschränkungen gerechnet werden muss. Während erst noch zu lesen war, dass die Verlängerung des Ausfalls nur bis Ende der Weihnachtsferien andauere, gibt die Homepage der VGF nun für die Linie 14 aktuell den Ausfall der Linie zwischen Mönchhofstraße und Ostendstraße noch bis 21.01. an. In einer Antwort auf eine Kundenanfrage verwies die Kundenbetreuung der traffiq als Hintergrundinformation sogar auf die Ergebnisse einer Branchenumfrage der Arbeitgeberinitiative des VDV - Verband Deutscher Verkehrsunternehmen von 2021 zum Personalbedarf bis 2030. Wir haben es hier ganz klar mit einem strukturellen Problem zu tun, das man offensiv bearbeiten muss und das auf gar keinen Fall zu dauerhaften Angebotseinschränkungen führen darf.“

Durch die aktuellen Ausfälle könnten zentrale Verbindungen durch die Stadt - durch den Ausfall der Linie 14 auf der Strecke zwischen Mönchhofstraße und Ostendstraße durch die Innenstadt sowie der Linie 15 nachmittags zwischen Südbahnhof und Offenbach Stadtgrenze - nicht mehr so eng getaktet bedient werden. Dadurch seien andere Bahnen spürbar voller. Zudem seien die Haltestellen Gustavsburgplatz, Ordnungsamt, Galluspark und Kriegkstraße im Gallus seit Monaten nicht mehr bedient worden - und  ein definitives Ende sei nicht in Sicht.

Mehler-Würzbach: „Manche Anwohnenden an den Haltestellen, die gar nicht mehr bedient werden, sorgen sich bereits, wie lange die Tram weiter ausfallen wird. Es muss sichergestellt werden, dass die Linie 14 nicht dauerhaft der angespannten Personalsituation zum Opfer fällt. Natürlich sind krankheitsbedingte Personalausfälle kurzfristig kaum zu kompensieren. Die aktuelle Situation verdeutlicht aber auch, dass man in Bereichen grundlegender Infrastrukturen der öffentlichen Daseinsvorsorge nicht auf Kante nähen darf. Es ist offensichtlich: Wir brauchen mehr Personal im Fahrdienst! Eine Mobilitätswende mit einem starken ÖPNV und dichtem Netz wird ohne mehr Personal im Fahrdienst nicht zu machen sein.“

Pressemitteilung 12.12.2022