Warnstreik Busfahrer private Busbranche Hessen

erstellt von ver.die Frankfurt und Region — zuletzt geändert 2019-09-28T09:54:17+01:00
Tarifverhandlungen und Tageszusammenfassung Warnstreik

Tarifverhandlungen private Busbranche Hessen - ver.di erklärt Abbruch

ver.di hat die Tarifverhandlungen für die 4.400 Busfahrer der privaten Omnisbusbetriebe in Hessen heute abgebrochen. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Tarifkommission nachdem die Arbeitgeberseite auch in der dritten Runde wieder kein Angebot vorgelegt hatte.

ver.di-Verhandlungsführer Jochen Koppel: „Die Arbeitgeber wollten über betriebliche Altersversorgung sprechen und nicht über lineare Gehaltserhöhung wie eigentlich vorgesehen. Dies betrachten wir als pure Ignoranz. Denn die Altersversorgung wurde ja bereits vereinbart, nämlich im Tarifvertrag von 2017. Seitdem wurde aber kein Wort mehr darüber gewechselt. Jetzt ist die Gehaltserhöhung dran. Wenn also auf unsere Forderung kein Angebot und auch keine inhaltliche Erwiderung kommt, dann ist das hier keine Verhandlung, sondern ein Hinhalten.“

Mit Arbeitskampfmaßnahmen ist jetzt zeitnah zu rechnen.

ver.di fordert die Erhöhung des Grundgehalts von jetzt 13,50 Euro auf 16,60 Euro. Der Grundurlaub soll auf 30 Tage innerhalb der geforderten 5-Tage-Woche erhöht werden (derzeit sind es 25 Tage). ver.di-Mitglieder sollen zwei zusätzliche Urlaubstage erhalten. 

24. September 2019

https://frankfurt-am-main.verdi.de/themen/nachrichten/++co++d22cf274-dede-11e9-bb58-525400f67940

Warnstreik

Frankfurt, 27. September 2019. ver.di Hessen zieht eine positive Bilanz des Streiks heute bei den Busfahrern privater Unternehmen in Hessen. Streikleiter Jochen Koppel: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf. Gut 1.500 Kolleginnen und Kollegen haben sich in ganz Hessen beteiligt. Das sind fast alle Unternehmen, die wir aufgerufen hatten. Trotz strömenden Regens war die Stimmung sehr gut. Die Kolleg*innen sind kampfbereit. Wir haben Stärke gezeigt und erwarten jetzt, dass die Arbeitgeber auf uns zukommen und endlich verhandeln.“

Eine Abordnung der Streikenden übergab am Vormittag im hessischen Verkehrsministerium 2.700 Unterschriften an den Leiter der Verkehrsabteilung. Die Unterschriften stammen von Fahrer*innen und Fahrgästen und zeichnen einen Appell an Arbeitgeber und die Politik, die Arbeitsbedingungen im Nahverkehr zu verbessern. Darin heißt es: „Wir bringen Schulkinder in die Schule, ältere Menschen sicher zum Arzt und diejenigen sicher zum Ziel, die auf den Nahverkehr angewiesen sind. Als Busfahrerinnen und Busfahrer sind wir auch Klimaretter, denn die menschengemachte Klimakatastrophe wird nur verhindert, wenn der ÖPNV als Alternative zum individuellen Autoverkehr radikal ausgebaut wird.“

Daher fordern sie, dass die Arbeitgeber auf ihre Lohnforderungen eingehen und die Politik die Rahmenbedingungen im Öffentlichen Personen-Nahverkehr entsprechend gestaltet.

Die Unterschriften hatten die Kolleg*innen in dieser Woche auch schon den Arbeitgebern überreicht.

Bis zum Schichtende der Spätschicht heute nacht ruht der Betrieb unter anderem in ganz Offenbach, in Frankfurt bei ICB, Alpina/TransDev, MainMobil Frankfurt und MainMobil Offenbach, Sippel Frankfurt und DB-Regio Bus Mitte in Frankfurt-Griesheim überwiegend, bei MitBus Gießen vollständig, bei Viabus Langen und in Erlensee komplett, in Wächtersbach und in Gelnhausen komplett, bei Sippel in Hofheim überwiegend, bei der DB-Regio Bus Mitte Niederlassung Kassel und den dazugehörigen Standorten zu 85 Prozent, HSB/HFG Hanau komplett bei Stadtverkehr Maintal und bei Sippel in Mainz komplett, in Fulda komplett und auch im Regionalverkehr Main-Kinzig komplett und kreiswerke Main-Kinzig (Bus) komplett, bei der HEAGmobiBus in Darmstadt komplett und bei DB-Regio Bus Mitte in Weiterstadt fast vollständig.

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