Stadtentwicklung 2030 für alle Frankfurterinnen und Frankfurter geht anders

erstellt von DGB-Region Frankfurt-Rhein-Main — zuletzt geändert 2016-07-05T17:48:22+01:00
Wie werden Frankfurter und Frankfurterinnen in sozial benachteiligenden Lebenslagen einbezogen? Wo fließen die Voten Wohnsitzloser ein? Wo bleibt die Stimme von alten und kranken Menschen sowie derer, die nicht im Internet aktiv sind, der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind oder in anderer Form von internetgestützten Kommunikationswegen abgeschnitten sind?

 Der DGB Frankfurt am Main kritisiert den Stadtentwicklungsprozess „Frankfurt 2030“. Der DGB bemängelt, dass die intendierte Beteiligung der Frankfurterinnen und Frankfurter stark selektiv wirken wird. Harald Fiedler DGB-Vorsitzender DGB Frankfurt: „Bürgerbeteiligung allein über Fachdialoge, Ideen-Flashmarkt, Ideenbrunch oder Ideentour zu initiieren, ist zu einfach gedacht und wirkt unmittelbar ausgrenzend. Die aktuell vorgeschlagenen Verfahren der Bürgerbeteiligung selbst, die Zeitplanung und die technischen Erhebungsmethoden führen zu einem exklusiven Diskurs anstelle eines inklusiven Dialogs über grundlegende Perspektivfragen der Frankfurter Stadtgesellschaft.“ Es sind weitere und vor allem andere Formen der Beteiligung /Partizipation erforderlich, um wirklich alle Bevölkerungsgruppe einzubeziehen, also sozial inklusiv zu denken und zu handeln. Diese Formen müssen nicht erst erfunden werden, sondern sind tägliches Handeln von Bürgerinitiativen, Sozialorganisationen, Kulturvereinen oder Gewerkschaften. Das reicht von dem kleinen Gesprächskreis, der Projektwoche in der Schule, der Gruppendiskussion in der Kirchengemeinde, über Zukunftswerkstätten und Stadtteilkonferenzen bis hin zu Fachdialogen.

Die ersten Veröffentlichungen und der Blick auf den Terminplan für den ab Juli 2016 vorgesehenen Stadtdialog berücksichtigt die soziale Dimension in der Konzeption des Erarbeitungsprozesses viel zu wenig.

Der DGB empfiehlt dem zukünftigen Planungsdezernenten Mike Josef, den wichtigen Prozess einer Erarbeitung eines Stadtentwicklungskonzeptes neu auszurichten. Ziel sollte sein, alle Bevölkerungsgruppen – also genauso sozial benachteiligte und durchsetzungsschwache – einzubeziehen und nicht nur bildungs- und kommunikationsaffine Interessengruppen mit ihren jeweiligen Einzelinteressen.

Harald Fiedler

DGB Stadtverbandsvorsitzender Frankfurt am Main, PM Juni 2016

(Diese Pressemitteilung bezieht sich auf das "integrierte Stadtentwicklungskonzept Frankfurt 2030":)

"Stadtdialog

Das integrierte Stadtentwicklungskonzept Frankfurt 2030 tritt in die entscheidende Phase. Es geht um die Verhandlung der Zukunft der Stadt Frankfurt. Bis Mitte 2017 wird daher die Erarbeitung des Zukunftsbildes durch einen öffentlichen Stadtdialog „Frankfurt Deine Stadt“ begleitet. Neue Perspektiven und Ideen sind dafür gesucht."

https://www.frankfurtdeinestadt.de/frankfurt2030/de/home

Anmerkung Redaktion Frankfurter Info