#SolidarischerHerbst in Frankfurt

erstellt von Attac Deutschland — zuletzt geändert 2022-10-22T18:52:34+01:00
5000 demonstrieren für soziale Sicherheit und schnelle Energiewende

5000 Menschen haben am heutigen Samstag in Frankfurt am Main unter dem Motto „Solidarisch durch die Krise! Echte Umverteilung jetzt! Soziale Sicherheit schaffen – Energiewende beschleunigen!" protestiert. Die Demonstrierenden, die dem Aufruf eines breiten regionalen Bündnisses aus mehr als 30 Akteur*innen aus Klimagerechtigkeitsbewegung, Sozialverbänden sowie Gewerkschaften gefolgt waren, forderten von der Bundesregierung eine solidarische Politik, die zugleich die Abhängigkeit von fossilen Energien beendet. Dabei zeigten sie sich solidarisch mit der Ukraine.

Die Demonstration war Teil der Proteste des Aktionsbündnisses #SolidarischerHerbst, das heute bundesweit 24.000 Menschen zu Demonstrationen in sechs Großstädten – neben Frankfurt auch Berlin, Hannover, Düsseldorf, Dresden und Stuttgart – mobilisiert hat.

Maike Reichartz vom Jugendbündnis gegen die Krise, sagt: „Für uns hat dieser Tag gezeigt, wie wichtig es ist, die Forderungen der Jugend gemeinsam auf die Straßen zu tragen. Egal, ob Schüler*innen, Studierende oder Auszubildende – unsere Probleme sind vielseitig, doch haben sie alle die gleiche Ursache. Für uns ist klar: Es muss sich jetzt und nachhaltig etwas verändern, damit eine bessere Zukunft für uns möglich ist."

Carmen Junge, Mitglied im Koordinierungskreis von Attac Deutschland, stellt fest: „Der Protest heute macht deutlich: Es ist höchste Zeit für soziale Gerechtigkeit und die entschlossene Bekämpfung der Klimakrise! Die Menschen brauchen einen effektiven Schutz vor den existenzbedrohenden Folgen der Inflation. Der lebenswichtige Grundbedarf an Energie muss für alle gesichert sein. Luxuskonsum hingegen muss verteuert werden. Attac fordert, dass unnötige und klimaschädliche Produktion gedrosselt wird und die Lasten hierfür von den Reichen getragen werden – und nicht von allen anderen!"

Dr. Yasmin Alinaghi, Landesgeschäftsführerin beim Sozialverband Der Paritätische Hessen ergänzt: „Wir appellieren an die Verantwortlichen: Verhindern Sie eine Pleitewelle unter den sozialen Einrichtungen! Kitas, Pflegeheime, Obdachlosenunterkünfte, Frauenhäuser, Einrichtungen für geflüchtete Menschen – sie alle brauchen jetzt Soforthilfen, um durch diese Krise zu kommen. Wir fordern außerdem eine zielgerichtete Entlastung für ärmere Haushalte und eine sofortige Erhöhung der Regelsätze in Hartz IV beziehungsweise Bürgergeld. Wir brauchen jetzt einen großen Wurf für mehr soziale Gerechtigkeit."

Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen fordert: „Niemand darf in diesem Winter frieren! Die Bundesregierung hat bereits reagiert, doch es muss nachgebessert werden, und die geplanten Entlastungen müssen schnell ankommen. Die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften kämpfen in den aktuellen Tarifrunden für gute, existenzsichernde Löhne. Wir brauchen eine gerechte Lastenverteilung. Starke Schultern müssen in dieser Zeit mehr tragen als schwache. Deshalb müssen Übergewinne konsequent abgeschöpft und riesige Vermögen wie Erbschaften höher besteuert werden."

Gemeinsame Pressemitteilung des Bündnis Solidarischer Herbst – Frankfurt, 22. Oktober 2022