Schader-Stiftung: Gemeinnützige Mietspekulantin?

erstellt von Fraktion DIE LINKE. im Römer — zuletzt geändert 2020-04-16T17:44:09+01:00
Die etwa 150 Mietparteien des Brentano-Hochhauses in Rödelheim haben Ende März eine Mieterhöhung von ihrer Vermieterin bekommen: Vermieterin ist die gemeinnützige (!) Schader-Stiftung mit Sitz in Darmstadt.

Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, macht das wütend: „Während viele sich fragen, von was sie die Miete diesen Monat überhaupt bezahlen sollen, verschickt die Schader-Stiftung Mieterhöhungen. Nur wegen lauten Protesten der Mieter*innen wurde ein Aufschub um drei Monate gewährt. Das reicht jedoch nicht. In der jetzigen Situation über Mieterhöhungen nachzudenken, ist fahrlässig!“

Yilmaz findet es verständlich und richtig, dass sich die Mieter*innen wehren: „Schon seit mehr als zwei Jahren müssen sie auf einer Großbaustelle leben. Die Schader-Stiftung soll die Mieterhöhungen zurückziehen – das Auftreten wie ein Immobilienkonzern hat nichts mit Gemeinnützigkeit zu tun!“ Aber auch für andere Mieter*innen, denen Überschuldung droht, müsse die Stadt dringend Hilfen in Aussicht stellen: „Bei den öffentlichen Wohnungsgesellschaften sollte ein Mieterlass selbstverständlich sein, um den Corona-Schuldenberg nicht auf die Privathaushalte abzuwälzen und die Bürger*innen ihren Einzelschicksalen zu überlassen.“

Außerdem müssen die privaten Vermieter*innen und vor allem die Immobilienkonzerne endlich verbindliche Zusagen zu Mietsenkungen unterschreiben – statt weiterhin Dividenden an ihre Aktionär*innen auszuschütten. Yilmaz fordert: „Wer nur 60 Prozent Einkommen hat, soll auch nur 60 Prozent Miete zahlen. Das sollte selbstverständlich auch für Mieter*innen der Schader-Stiftung gelten!“

Fraktion DIE LINKE. im Römer, Pressemitteilung, 15. April 2020