Rückblick auf das 5. Internationale Frauen*Theaterfestival

erstellt von protagon e.V. / Frauen*Theaterfestival — zuletzt geändert 2021-09-23T13:33:27+01:00
Am Sonntagabend ist die fünfte Ausgabe des Internationalen Frauen*Theaterfestivals in Frankfurt am Main erfolgreich zu Ende gegangen.

Von Montag, 13. September bis Sonntag, 19. September fand das feministische Festival mit Workshops, Theater, Live-Musik, Performances und mehr auf verschiedenen Frankfurter Bühnen statt.

Veranstaltet wurde das Festival von protagon e.V. gemeinsam mit dem Netzwerk „The Magdalena Project“ auf dem Kulturgelände des Vereins im Osten der Stadt. Das Jahresthema „WOMXN PERFORMING SELVES“ hatte zum Ziel, Frauen* zu bestärken, gemeinsam einen Austausch herzustellen und neue Modelle feministischer Zusammenarbeit zu entwickeln. An den ersten beiden Festivaltagen am 13. und 14. September wurden den Besucherinnen vielfältige Workshops geboten. Vom 15. bis zum 19. September ließen sich zeitgenössisches und multimediales Theater sowie Performances, Livemusik und Videoinstallationen in der „Pandora´s Box“ bestaunen. Auch ein Symposium zum diesjährigen Motto war Teil des Programms. Zum ersten Mal veranstaltete das Festival zudem zahlreiche Aufführungen in öffentlichen Räumen in der Stadt. Abgerundet wurde das Programm durch ein kulinarisches Angebot und Get-togethers an der Bar unter freiem Himmel mit musikalischer Begleitung von Bands und DJ*anes's.

Den Veranstalter*innen war es ein besonderes Anliegen, Künstler*innen eine Bühne zu bieten, die teils seit eineinhalb Jahren nicht mehr vor Publikum auftreten konnten. Mit seinen zahlreichen Performances gelang es dem Festival, eine Atmosphäre der Zusammengehörigkeit zwischen allen Akteur*innen und dem Publikum zu schaffen. Auf unterstützende Art und Weise teilten die auftretenden Künstler*innen durch ihre Arbeiten ihre eigenen Erfahrungen. Die Bandbreite der Thematiken reichte dabei von emotional bewegenden Auseinandersetzungen mit dem Lockdown über politische Botschaften bis zur Darstellung der Kämpfe, die Frauen tagtäglich ausfechten müssen. So behandelte die renommierte Regisseurin Cristina Castrillo gemeinsam mit ihrer Gruppe Teatro delle radici in ihrem Stück PETALS den Anstieg häuslicher Gewalt während der Pandemie und bot theaterinteressierten Frauen* Workshops zur Geschlechtergerechtigkeit. Castrillo widmet ihr Leben seit mehr als fünf Jahrzehnten dem professionellen Theater und gibt dem Problem der Gewalt gegen Frauen in PETALS eine szenische Form.

Auch auf visueller Ebene wurden die Performances zu einzigartigen Erfahrungen. So begeisterte etwa das Stück NORA durch sein minimalistisches Bühnenbild, das den Fokus ganz auf Darsteller*innen und Thematik lenkte und allein durch die Musik starke Bilder erzeugte. Die Workshops der ersten beiden Festivaltage luden ihre Teilnehmerinnen dazu ein, sich selbst und gegenseitig zu empowern und die Sinnlichkeit und Schönheit zu zelebrieren, eine Frau* zu sein. Dabei standen sie Künstler*innen und erfahrenen Workshop-Teilnehmer*innen ebenso offen wie allen anderen Interessierten und Anfänger*innen.

Linda Kagerbauer (Referentin für Mädchenpolitik und Kultur, Frauenreferat Stadt Frankfurt) resümiert über das Festival: „Das Internationale Frauen* Theaterfestival ist in dieser Form einzigartig für und in Frankfurt. Auch in diesem Jahr war die Stimmung wieder ganz besonders und getragen von Respekt und Solidarität. Das IFTF schafft in seiner intersektionalen und generationenübergreifenden Ausrichtung bereits zum 5. Mal Raum für neue Formen der Repräsentation, Begegnung und Veränderung. Denn hier definieren und performen Frauen* selbst, sie nehmen sich ihren Raum, auf, hinter und vor der Bühne. Genau diese empowernde Stimmung haben die zahlreichen Besucher*innen gespürt."

Umfassende gegenseitige Unterstützung wird auch bei den Veranstalter*innen von protagon e.V. groß geschrieben, die das Festival dieses Jahr erneut mit einem Team von zahlreichen Freiwilligen auf die Beine stellten. Viele von ihnen sind dabei selbst Theatermacher*innen und kommen jedes Jahr aufs Neue zusammen, um das Internationale Frauen*Theaterfestival zu organisieren.

Das IFTF ist Teil des global agierenden Netzwerks „The Magdalena Project“. Das Festival des Kulturvereins protagon e.V. findet im Rahmen seines 3-monatigen Projekts „Sichtbar machen – Kultursommer im öffentlichen Raum“ statt und wird realisiert durch die Förderung des Frauenreferats, Dezernat für Integration und Bildung, Kulturamt und Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main und der maecenia Stiftung für Frauen in Wissenschaft und Kunst. Unterstützt wird das IFTF von antagon theaterAKTion, und Escuna Criativa e.V., Partner*in 2021 Tanztag Rhein-Main.

Protagon e.V. dankt allen Förderern und Partnern der Sommerwerft.

Pressemitteilung 23.09.2021