Pläne der hessischen Landesregierung zur Rückkehr zum Regelbetrieb für Kitas und Schulen

Wir haben – nach langen Wochen des Wartens - mit großer Freude, die Pläne der hessischen
Landesregierung zur Rückkehr zum Regelbetrieb für Kitas und Schulen aufgenommen.
Dass es für alle Kinder und Familien nun eine klare Aussage gibt, ist ein wichtiger und großer
Schritt. Auch die Anerkennung, dass Familien in den letzten Wochen, weit über ihre
Belastungsgrenzen gehen mussten, begrüßen wir.
Dennoch sind eine Punkte für die Initiative Familien in der Krise nicht zu unserer Zufriedenheit gelöst
wurden und einige Fragen unbeantwortet geblieben:

• Die Rückkehr zum Regelbetrieb für die Schüler an weiterführenden Schulen erfolgt erst in
  9,5 Wochen, was immer noch ein extrem langer Zeitraum ist. Auch für diese Kinder ist
  Präsenzunterricht enorm wichtig. Es ist nicht ganz nachzuvollziehen, wieso gerade die älteren
  Jahrgänge, in denen Hygienevorgaben einfacher einzuhalten sind, nicht auch schon schneller
  zum Regelbetrieb zurückkehren können.
• Wie niedrig darf der Fachkraftschlüssel in den Betreuungseinrichtungen sein, damit eine
  qualitative frühkindliche Bildung in den Einrichtungen gewährleistet werden kann?
• Ist es geplant BFSJler, BUFDIs und Lehramtsstudenten bei Personal-Engpässen einzusetzen?
  Dies würden wir für eine Übergangsphase begrüßen.
• Wie wird sich die Situation im Herbst gestalten, wenn es für Kinder im Kindergarten und
  Grundschulalter an der Tagesordnung ist, durchgehend Erkältungssymptome aufzuweisen?
• Wieso ist immer noch nicht angedacht, systematische (Pool-)Testungen an Kitas und
  Schulen durchzuführen, um auch Lehrern, Erziehern und Kindern mehr Sicherheit zu geben?

Des Weiteren möchten wir Herrn Kloses Äußerung, Hessen sei sehr früh sehr weit gewesen,
entschieden widersprechen! Dies können allenfalls Bundesländer wie Sachsen und Thüringen
von sich behaupten, aber eindeutig nicht Hessen.

Wir hoffen, dass der Wiedereinstieg in den Regelbetrieb der Kindertagesstätten und die Öffnung der
Grundschulen positiv gelingt, dass Familien tatsächlich entlastet werden und dass neue und kreative
Lösungen gefunden werden, um die Sorgen der Eltern, Erzieher*innen, Lehrer*innen und des
gesamten Betreuungspersonals zu begegnen.

Familien in der Krise, Pressemitteilung, Wiesbaden, 10.06.2020