Öffentlicher Nahverkehr statt Ausbau der A5!

by DKP Frankfurt veröffentlicht 14.09.2024

In den letzten Wochen gab es in diversen Frankfurter Zeitungen verschiedenste Berichte über die Arbeitsbedingungen des lokalen Nahverkehrsbetriebs VGF. Seit Januar 2024 wurde der Fahrplan der VGF gestreckt, der sogenannte "ehrliche Fahrplan" sollte zu mehr Pünktlichkeit und weniger Fahrtausfällen führen.

Die ursprüngliche Planung sah eine Rückkehr zum Normalbetrieb zum Ende der Sommerferien vor - jedoch wurde vor Ende dieser eine Verlängerung bis zum Fahrplanwechsel im Dezember angekündigt.

Beschwerden über die Arbeitsbedingungen der Fahrerinnen und Fahrer und gleichzeitig ausgedünnte Fahrpläne sind zweit Seiten derselben Medaille. In der vergangenen Tarifauseinandersetzung war das Hauptthema Entlastung, die Forderung nach einer 35 Stunden Woche war laut und deutlich zu vernehmen. Die Unterfinanzierung des ÖPNVs zugunsten vom innerstädtischen Individualverkehr ist seit Jahrzehnten auch in Frankfurt ein Problem, welches zu einer Verschlechterung der Arbeitssituation der Schienenbahnfahrerinnen und -fahrer geführt hat. Bereits in den 80er Jahren war ein deutlicher Trend hin zum Rück- statt Ausbau des ÖPNVs erkennbar.

Die Ursache des Personalmangels, der heute zu Mehrarbeit, geänderten Arbeitszeiten und für die Nutzerinnen und Nutzer zu ausgedünnten Fahrplänen führt, liegt darin, dass über viele Jahre hinweg nicht genug neues Fahrpersonal ausgebildet und eingestellt wurde. Der Personalmangel wird sich in den nächsten Jahren auch weiter verschärfen, da bis 2028 ca. 12% der Belegschaft in Rente gehen wird. Dass aus finanziellen Gründen das Personal nicht „längerfristig großzügig" aufgestockt werden könne, gab die VGF bereits in einem Bericht der hessenschau im letzten Jahr freimütig zu. Die wesentlich höheren Zuschüsse des Landes Hessen an die VGF sind in Anbetracht der Größe des Loches, welches im ÖPNV klafft, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Geld ist genug da, wenn man die Investitionen über eine Milliarde Euro für den 29 Kilometer langen Ausbau der A5 betrachtet.

Die DKP Frankfurt am Main fordert genügend Geld für den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs und die Einstellung von weiteren Kolleginnen und Kollegen im Schienenbahnverkehr und eine Arbeitszeitverkürzung zur Entlastung aller. Von einem guten und ausgebauten Öffentlichen Personennahverkehr profitieren alle Frankfurterinnen und Frankfurter. Zudem ist ein gut ausgestatteter Nahverkehr auch ein dringend benötigter Faktor zum Klima- und Umweltschutz.

Pressemitteilung 12.9.2024