Mit wem spazieren gehen?

erstellt von Die Linke. im OB3 — zuletzt geändert 2022-01-21T17:14:55+02:00
Zwei Wochen hintereinander fanden sich im Nordend mehrere tausend Menschen zusammen, um gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu demonstrieren. Besonders gegen die Impfpflicht wurde protestiert. (Auch für kommenden Samstag ist eine Demo um 15 Uhr geplant.)

„Kritik an Maßnahmen der Bundesregierung sind durchaus angebracht," sagt Martina van Holst, Ortsbeirätin für DIE LINKE im Nordend. „Jedoch sollte sehr genau darauf geachtet werden, mit wem demonstriert wird."

Zwar gab es Ansagen, dass Nazis bei der Demo nicht erwünscht seien, jedoch waren verschiedene rechte Gruppierungen auszumachen. So wurde eine Fahne der Freien Sachsen getragen. Diese Gruppierung ist eine neonazistische Struktur, die rechts der AFD einzuordnen ist. Als Rednerin trat eine Frau aus dem pressefeindlichen und rechtspopulistischen Spektrum auf. Sie wirbt gern für „Das Volksnetzwerk", eine Art soziales Medium für die extreme Rechte. Des Weiteren tauchten im Umfeld der Demo Exemplare der Zeitung „Demokratischer Widerstand" auf. Diese Blatt gilt als unseriös: Der Vorsitzende des Deutschen Jounalistenverbands (DJV), Frank Überall, lehnt sie wegen gefährlicher Nähe zu Verschwörungsmythen ab.

„Ich verstehe, wenn sich Menschen ungerechtfertigt beschuldigt fühlen, Nazis zu sein. Längst nicht alle Mitlaufenden tragen rechtes Gedankengut in sich, sondern ordnen sich selbst auch oft der gesellschaftlichen Linken zu.", so van Holst weiter. „Jedoch ist es für mich ein Ausschlusskriterium für die Teilnahme, wenn auch nur eine rechtsextreme Person an der Veranstaltung beteiligt ist."

Pressemitteilung 20.01.2022